Prognose: Neue Jobs, weniger Arbeitslosigkeit trotz Konjunkturschwäche

1. April 2019 | Soziales | Keine Kommentare

Die Beschäftigung in Sachsen-Anhalt wird im laufenden Jahr auch bei schwächelnder Konjunktur zulegen. Die Experten des Instituts für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) prognostizieren in ihrer angepassten aktuellen Mittelwert-Rechnung für 2019 durchschnittlich 803.200 Beschäftigte in Sachsen-Anhalt, das sind 3.400 neue sozialversicherungspflichtige Jobs mehr im Vergleich zu 2018. Das Wachstum läge damit bei 0,4 Prozent und ist damit – wie in Thüringen – bundesweit am schwächsten. Im ostdeutschen Durchschnitt soll die Beschäftigung 2019 laut Prognose um 1,6 Prozent wachsen, bundesweit um 2,1 Prozent. Der neuen und angepassten Prognose des IAB liegt ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von lediglich 0,5 Prozent zu Grunde.

Senius: „Demografische Entwicklung stärkster Begrenzer des Beschäftigungswachstums“


„Das Wachstum ist in Sachsen-Anhalt vergleichsweise schwach, weil der demografisch bedingte Rückgang des Arbeitskräftepotentials sich immer mehr als Begrenzer für den Beschäftigungsaufbau erweist. Sachsen-Anhalt ist eines der Bundesländer, die am heftigsten von der Alterung der Bevölkerung betroffen sind. Unter diesen Umständen ist es bemerkenswert, dass es trotzdem einen leichten Beschäftigungsaufwuchs geben wird. Ich gehe davon aus, dass dieser Aufwuchs, wie schon im vergangenen Jahr, überwiegend durch ausländische Beschäftigte getragen wird. Die Arbeitgeber in Sachsen-Anhalt haben zum Teil große Schwierigkeiten deutsche Mitarbeiter zu finden“, erklärte der Chef der Arbeitsagenturen in Sachsen-Anhalt, Kay Senius. Ohne gesteuerte Zuwanderung könnte es in den kommenden Jahren möglicherweise zu einem Schrumpfungsprozess bei der Beschäftigung kommen, so Senius weiter.

Prognose: Trotz Konjunkturdelle 6.600 Arbeitslose weniger als 2018


Laut IAB-Prognose werde die Zahl der Arbeitslosen in Sachsen-Anhalt weiter spürbar sinken. Im Mittelwertszenario rechnen die Forscher mit einer durchschnittlichen Arbeitslosenzahl von 81.500. Das sind 6.600 weniger als im Jahresdurchschnitt 2018 und entspricht einem Rückgang von 7,5 Prozent. Damit liegt Sachsen-Anhalt beim Rückgang der Arbeitslosigkeit über dem Bundes- und unter dem Ost-Durchschnitt. Im Osten soll – so die IAB-Wissenschaftler – die Arbeitslosigkeit nämlich um 7,6 Prozent sinken, im Bundeschnitt um 6,0 Prozent. „Für den Rückgang trotz der Konjunkturdelle sorgen Altersabgänge von Arbeitslosen in die Rente und die weiterhin hohe Arbeitskräftenachfrage. Dynamik und Geschwindigkeit des Rückgangs werden aber nachlassen. Das Tempo der vergangenen Jahre wird es erstmal so nicht mehr geben“, erklärte Kay Senius.

Print Friendly, PDF & Email

Kommentar schreiben