Mit Sicherheit gut ankommen

13. September 2017 | Soziales | Keine Kommentare

Es war im Sommer 2013, als ein Boot mit mehr als 280 Menschen an Bord von der italienischen Küstenwache vor Lampedusa gefunden wurde. An Bord Menschen aus
Eritrea und Äthiopien, die über das Mittelmeer aus ihrer Heimat geflohen sind. Dieses Boot nimmt nun Kurs auf Halle (Saale) und ist am 16./17. September 2017 auf der Würfelwiese in Halle (Saale) zu sehen.

Halle : Zwei Tage auf der Würfelwiese

Mit Sicherheit gut ankommen

Unter diesem Motto startete am letzten Wochenende im Juli ein sozial-kulturelles Schiffsprojekt zu Flucht und Migration von OUTLAW.die Stiftung. Mit dabei sind mehr als 50 Kooperationspartner aus 7 Bundesländern aber auch aus den Niederlanden und aus Dänemark.

Die Würfelwiese

Den Kern des Projekts bildet die Reise von zwei Schiffen mit mehreren Stationen in Hafenstädten entlang der deutschen Nordseeküste und kreuz und quer durch Deutschland über Flüsse und Kanäle. Wenn das Ziel Berlin am nationalen Flüchtlingstag am 30 September 2017 erreicht ist, wurden mehr als 3600 kam zurück gelegt und fast 60 Schleusen passiert. Auf der 65 tägigen Reise vom Starthafen Bremen werden 25 Städte angelaufen.

Den ersten Teil der Reise bestreitet die hochseetaugliche MS Anton, ein Schiff der dänischen Vereinigung Levende Hav. Sie fährt entlang der deutschen Nordseeküste mit Stationen auf Norderney, in Norddeich, Emden, Weener und Papenburg. Hier wird sie abgelöst von der Al-hadj Djumaa. Dieses Schiff kam im Sommer 2013 von Nordafrika nach Lampedusa. An Bord mehr als 280 Menschen aus Eritrea und Äthiopien. Heute wird das Schiff in Amsterdam von der Rederij Lampedusa betrieben. Die Al-hadj Djumaa fährt weiter über Lingen und Münster bis ins Ruhrgebiet mit den Stationen Gelsenkirchen, Oberhausen, Duisburg und Hamm. Danach geht es über Osnabrück, Celle und Hannover Richtung Osten. Magdeburg, Halle, Dresden, Postdam und Neuruppin heißen die weiteren Ziele um dann am letzten Wochenende im September Berlin zu erreichen.

Auf den Schiffen befinden sich während des Projekts „Mit Sicherheit gut ankommen“ mehr als 70 Kupferfiguren des dänischen Künstlers Jens Galschiøt. Sie zeigen Männer und Frauen aller Altersgruppen mit Gesichtszügen aus vier ethnischen Herkunftsregionen: Asien, Afrika, Südamerika und Europa.

Ziel dieses sozial-kulturellen Schiffsprojektes ist es, mit diesem „Hingucker“ und mit den begleitenden Veranstaltungen und Aktionen entlang der Route Gelegenheiten zu bieten, sich mit dem Thema Flucht und Migration auf eine andere Weise als gewohnt auseinander zu setzen. Hilfsprojekte, Flüchtlingsinitiativen und Einrichtungen der Flüchtlingshilfe können sich der Öffentlichkeit präsentieren und ihre Arbeit diskutieren lassen. Das trägt zur Transparenz der Flüchtlingsarbeit und ihrer Ziele vor Ort bei.

Als Grundlage dafür dient die Norderneyer Erklärung. Hier werden Kernpositionen zum Thema Flucht und Migration formuliert, die sowohl grundsätzlicher Natur sind als sich auch insbesondere auf die Rolle der Kinder- und Jugendhilfe beziehen.

Durch dieses Projekt wird auf die Situation der Flüchtenden vor, während und nach der Flucht aufmerksam gemacht. Hier soll insbesondere der Fokus auf die Schwächeren, d.h. auf die Kinder, die Jugendlichen, die Frauen und auf die jungen Familien gerichtet werden.

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