Krebs – Krankheit, Krise, Neubeginn: Krebsaktionstag im Stadthaus
18. Oktober 2015 | Soziales | Keine KommentareAm Samstag lud die Krebsgesellschaft Sachsen-Anhalt zum Krebsaktionstag unter dem Motto „Krebs – Krankheit, Krise, Neubeginn“ ins hallesche Stadthaus ein. Auf Besucher warteten Vorträge und Informationsstände. Mit dabei waren beispielsweise der Palliativverein, Krankenhäuser, Selbsthilfegruppen und Sanitätshäuser.
Man wolle damit zeigen, wo die Forschung langgeht und neue Dinge aus der Wissenschaft präsentieren, sagte der Vorstandsvorsitzende der Krebsgesellschaft, Prof. Dr. med. Hans-Joachim Schmoll Direktor der Universitäts- und Poliklinik für Innere Medizin IV des Universitätsklinikums Halle. Das Gute sei, dass die Diagnose Krebs heute nicht mehr bedeute, zu sterben. „Früher hatte der Krebs das Makel schlechte Aussichten.“ Heute gehe es den meisten Betroffenen nach der Behandlung gut. Die Heilungsaussichten steigen durch neue Medikamente weiter, so Schmoll. Informationen seien wichtig, erklärte der Beigeordnete Uwe Stäglin in seinem Grußwort, so über Chancen, Risiken, Nebenwirkungen und Behandlungsmethoden. Denn noch immer sei Krebs die zweihäufigste Todesursache nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Und auch die psychologische Betreuung sei wichtig, so Stäglin. Doch Halle biete ein großes Angebot wie zwei zertifizierte Brustkrebszentren, Darmkrebszentrum, Mammographiescreening oder auch die Sonnenschutzkindergärten zum nachhaltigen Sonnenschutz und damit Schutz vor Hautkrebs.
In Sachsen-Anhalt erkranken jährlich etwa 21.000 Menschen neu an Krebs. Das Land liegt damit auf die Einwohnerzahl bezogen 30 Prozent über dem Bundesdurchschnitt. Und durch die steigende Lebenserwartung rechnet die Krebsgesellschaft in den kommenden 15 Jahren mit einem weiteren Anstieg der Erkrankungen um ein Drittel. Ursachen seien Übergewicht, rauchende Frauen oder ungesunder Umgang mit der Sonne. Zwar gebe es in Halle viele Vorsorgemöglichkeiten, doch nicht jeder nutzt sie. Bei Hautkrebs sind es nur 25 Prozent, bei Darmkrebs 20 Prozent der Frauen und kaum Männer und bei Brustkrebs 45 Prozent der Frauen. Vor allem bei Brustkrebs zeigt sich eine dramatische Entwicklung, denn im Jahr 2013 lag die Vorsorgerate noch bei 62 Prozent. Möglicherweise wird es deshalb bald ein Konsortium zur Früherkennung in Halle geben.