Kinderarmutsrisiko in Halle bundesweit am Zweithöchsten

22. Oktober 2012 | Soziales | Keine Kommentare

38 Prozent aller Kinder unter drei Jahren in Halle (Saale) sind von Armut betroffen. Zu diesem Ergebnis kommt die neue Bertelsmann-Studie. Die Saalestadt landet damit bei den größten Städten Deutschlands auf dem letzten Platz. Noch mehr arme Kleinkinder gibt es nur in Gelsenkirchen. Allerdings bescheinigt die Studie Halle auf eine erhebliche Verbesserung. So waren es 2008 noch 45,5 Prozent.

Sachsen-Anhalt-weit sank die Quote in den Jahren 2008 bis 2011 von 38,7 auf 31,2. Im ostdeutschen Durchschnitt sind es 25,5 Prozent, bundesweit 18,2. Mit 8,7 Prozent gibt es die wenigsten armen Kleinkinder in Bayern.

Jörg Dräger, Vorstandsmitglied der Bertelsmann Stiftung, plädiert als Konsequenz aus den Armutszahlen für eine bedarfsorientierte Verteilung der staatlichen Gelder: „Armut darf nicht in Chancenlosigkeit münden. Wo die Probleme größer sind, muss auch mehr Geld für gute Kitas und gezielte Förderung des Wohnumfeldes investiert werden. Gerade die frühkindliche Phase ist entscheidend für die Entwicklung eines Kindes.“

Bundesweit die besten Noten gab es dagegen für Sachsen-Anhalt bei der Kinderbetreuung. Zu diesem Ergebnis kommt das Deutsche Jugendinstitut München. Die Versorgungslücke zwischen Wunsch nach Kita-Platz und einem tatsächlich zur Verfügung stehenden Platz steht liegt bei 4,9 Prozent. In Bremen sind es 21,8, in Nordrhein-Westfalen 17,8 Prozent.

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