Jede dritte Frührente in Halle wegen psychischer Erkrankungen
29. November 2012 | Soziales | 5 KommentarePsychische Probleme in Halle (Saale) werden immer mehr zum Problem. Im vergangenen Jahr sind in der Saalestadt 234 Menschen, davon 96 Männer und 138 Frauen, aufgrund psychischer Probleme vorzeitig aus dem Berufsleben ausgeschieden. Damit ist bei Männern jede dritte (34 Prozent), bei Frauen sogar jede zweite (43 Prozent) Frühverrentung psychisch bedingt. Im Schnitt waren die Betroffenen 48 Jahre alt. Insgesamt gab es 2011 in Halle 602 Frühverrentungen. Das geht aus Berechnungen der deutschen Rentenversicherung hervor.
„Stress im Alltag nimmt zu. Termindruck, ständige Erreichbarkeit und Angst um den Arbeitsplatz gehen an vielen Menschen nicht spurlos vorbei.“, sagt Heike Grodde, Sprecherin der Techniker Krankenkasse (TK) Sachsen-Anhalt. Für Firmen wird es laut Grodde immer wichtiger werden, rechtzeitig Belastungen im Arbeitsumfeld zu erkennen und den gesundheitlichen Folgen wie Burnout oder Sucht entgegenzuwirken. Allein wegen einer Abhängigkeit von Suchtmitteln wie Alkohol oder Tabletten gingen letztes Jahr 300 Männer und 66 Frauen aus Sachsen-Anhalt in Frührente. „Führungskräfte sollten das Thema psychische Erkrankung nicht tabuisieren und mit ihren Mitarbeitern über die individuellen psychosozialen Belastungen am Arbeitsplatz sprechen.“, so Grodde weiter. Denn leider kommt das Thema Betriebliches Gesundheitsmanagement immer noch zu kurz: Laut einer Untersuchung der Initiative Gesundheit und Arbeit kümmern sich zwei Drittel der deutschen Betriebe bis 200 Beschäftigte und die Hälfte der Firmen bis 500 Beschäftigte nicht um die Gesundheit ihrer Mitarbeiter am Arbeitsplatz. Neun von zehn Unternehmen geben als Grund den Vorrang des Tagesgeschäfts an.
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Das mit dem Link einfügen behersche ich noch immer nicht.
http://www.cfs-aktuell.de/november11_1.htm#Norwegisches_Gesundheitsministerium_
Ist nur ein Beispiel …
Deine Erkenntnisse interessieren mich, Speiche. Vor allem natürlich, woher du die hast.
Das werden selbstverständlich keine medizinischen Laien entscheiden bzw. entschieden haben…
Stellt sich die Frage, wieviel von den Betroffenen wirklich eine psychische Krankheit haben. Die „psysische Lösung“ ist für viele eine bequeme/billige Lösung.