In Halle wie auch bundesweit: Corona-Inzidenzen steigen deutlich. Landesamt äußert sich zu Unstimmigkeiten bei Hospitalisierungszahlen

8. März 2022 | Soziales | 3 Kommentare

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist am sechsten Tage hintereinander gestiegen, sie liegt heute bei 1294. Dabei dürften die wahren Infektionszahlen noch höher liegen. Vielfach  werden neue Infektionen nicht mehr vom RKI erfasst, weil es nicht genügend Testkapazitäten gibt, und nur PCR-positve Fälle in die Statistik eingehen. Die Ergebnisse von Schnelltests zählen nicht mit.

Die anwachsende Inzidenz wird verschiedene Ursachen haben. Die Omikron-Variante BA.2 ist ansteckender noch als die Ur-Omikron-Variante, sie breitet sich derzeit stark aus, 38% aller Neuinfektionen gehen laut RKI auf diese Variante zurück.  Die „alte“ Omikron-Variante BA.1 infizierte vor allem Schulkinder und Jugendliche. Jetzt scheint es mehr und mehr wieder ältere und sogar betagte Menschen zu treffen.

Ahnlich sieht es in Halle aus. Auch hier steigen die Infektionszahlen langsam weiter.

Aktuelles Infektions- und Krankheitsgeschehen in Halle, 8. März 2022:

Neuinfektionen  7-Tage-Inzidenz Patienten im Krankenhaus Intensiv-
Behandlungen
Todesfälle
463 (+11 *)

* im Vergleich
zur Vorwoche

1550,06 (+4,61 **)

** im Vergleich
zum Vortag

116 (+12) 19 (+2) 1 Fall
mit Corona

Das Landesamt für Verbraucherschutz weist die 7-Tage-Inzidenz der Hospitalisierungen für Sachsen-Anhalt am gestrigen Tag bei 10,27 aus, für die Stadt Halle (Saale) bei 3,78. Bis gestern hatte das Landesamt den Wert für Halle mit 0,42 angegeben.

Hallespektrum.de hatte gestern beim Landesamt nachgefragt, was es mit den merkwürdigen Wertebn der Hospitalisierunsgzahlen auf sich hat:

„Auf Ihrer Webseite https://verbraucherschutz.sachsen-anhalt.de/hygiene/infektionsschutz/infektionskrankheiten/coronavirus/

veröffentlichen Sie unter anderem auch die 7-Tage-Hospitalisierungsinzidenz einzelner Städte und Landkreise.

Bei der Betrachtung der Zahlen fällt schon seit einigen Tagen auf, dass sich die Werte für die unterschiedlichen Kreis bzw. Städte sehr drastisch voneinander unterscheiden.

Das selbe gilt auch für die absolute Zahlen der Hospitalisierungen. So sind nach Ihrer Tabelle in der letzten Woche 65 Patienten im Burgenlandkreis wegen Covid-19 hospitalisiert worden, in Halle nur eine, in Magdeburg niemand. Die Stadt Halle veröffentlicht ebenfalls absolute Krankenhausbelegungszahlen. Diese unterscheiden sich ganz massiv zu den von Ihnen angegebene Werten.

Beispielsweise meldete die Stadt Halle am 5. März neue Patienten, die in einem der fünf Krankenhäuser aufgenommen wurden, am 2. März 9 Patienten. „

Sinngemäß bestätigt das Amt nun, dass die Zahlen wenig aussagekräftig sind:

„die Meldung der Hospitalisierung ist eine Arztmeldung. Diese Meldungen müssen von den Gesundheitsämtern vor der Übermittlung an das LAV und das RKI in der Meldesoftware manuell erfasst werden. Bei der momentanen Belastung der Gesundheitsämter kommt es hier teilweise zu Verzögerungen bei der Erfassung.

Grundsätzlich kann mit der Hospitalisierungsinzidenz auf Basis der Meldedaten sowohl die Schwere der Krankheitsverläufe als auch der Trend in einem Kreis bewertet werden, jedoch nicht die aktuelle Auslastung der Betten oder die Aufnahmen in einem Kreis. Dies lässt sich nicht daraus ablesen, weil sich die Hospitalisierungsinzidenz nach dem Erstmeldedatum und dem Wohnort des Patienten richtet. Es fließen alle in den letzten 7 Tagen gemeldeten COVID-19-Fälle ein, die bereits als hospitalisiert gemeldet und übermittelt worden sind. Die Liegedauer und der Kreis, in welchem der Betroffene hospitalisiert wird, werden hier nicht berücksichtigt.“

Alterszuordnung der heutigen Neuinfektionen (246 weiblich, 217 männlich):

Unter 18 Jahre 164
19 – 29 Jahre 77
30 – 49 Jahre 134
50 – 69 Jahre 75
Über 70 Jahre 13
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