In der Nacht vom 22. zum 23. Oktober beginnt für die Pflegekräfte auch in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen das neue Jahr

22. Oktober 2018 | Soziales | Keine Kommentare

Wie uns die Gewerkschaft Ver.di mitteilt, hat sich die Situation in der Pflege weiter verschärft: Ver.di hat in den letzten Monaten intensiv mit den Beschäftigten der Pflege zu ihren Arbeitssituationen diskutiert. Vor allem die Arbeitszeit der Kolleginnen und Kollegen stand dabei im Fokus der Betrachtung. Eine bundesweite Erhebung kommt zu dem Ergebnis, dass statistisch in der Nacht zum 23. Oktober die zur Verfügung stehende Arbeitszeit (Sollarbeitszeit) aufgebraucht ist. Für unsere Kolleginnen und Kollegen beginnt das neue Arbeitszeitjahr. Das Soll ist somit voll. Dazu werden bundesweit verschiedene Aktivitäten starten, die genau auf diese Situation hinweisen. So auch In Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.

Beispielhaft seien hier das Krankenhaus Waltershausen – Friedrichroda in Thüringen, das Herzzentrum Leipzig und das Parkklinikum Leipzig genannt. Hier werden die Beschäftigten in der Nacht über die Stationen gehen und mit ihren Kolleginnen auf diesen Tag anstoßen (natürlich alkoholfrei!).

An der Uniklinik in Jena stellt sich die Situation etwas zynischer dar. In dem Wissen, dass die Belastungssituation immens ist, wird ein Einstellungsstopp verhängt und befristete Verträge nicht verlängert. Die Begründung liegt in der Entwicklung der Fallzahlen. Auch hier werden die Beschäftigten aktiv und kreativ die Nacht nutzen und den Kolleginnen und Kollegen Glückskekse und andere „frohe Botschaften“, passend zu ihrer Arbeitssituation, überbringen.

„Die geplanten gesetzlichen Änderungen im Bereich der Pflege sind vom Ansatz her sicher ein erster Schritt, reichen aber nicht aus, um die Situation im gesamten Krankenhausbereich – bezogen auf alle Berufsgruppen – zu verbessern. Hier wird noch einiges an politischer Arbeit notwendig sein um das Gesamtgefüge Krankenhaus gerecht zu finanzieren und damit die Rahmenbedingungen für die Beschäftigten so zu gestalten, dass die Arbeitszeit für alle bis zum Ende eines Jahres reichen wird“, so Bernd Becker, Landesfachbereichsleiter Gesundheit und Soziales im ver.di Landesbezirk Sachsen, Sachsen – Anhalt und Thüringen.

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