#IDAHIT: Aktionstag in Halle gegen Homophobie, Interphobie und Transphobie

17. Mai 2015 | Soziales | Keine Kommentare

Am Sonntagnachmittag stiegen auf dem Marktplatz hunderte bunte Luftballons auf. Mit diesem Rainbow-Flashmob sollte für mehr Toleranz protestiert werden. Er war Teil des Internationalen Tags gegen Homophobie, Interphobie und Transphobie (IDAHIT). Unter anderem nahmen daran der Stadtratsvorsitzende Hendrik Lange, der Landtagsabgeordnete Swen Knöchel (Linke), die Stadträte Wolfgang Aldag (Grüne) und Marcel Kieslich (Linke) und der JUSO-Stadtvorsitzende Igor Matvijets teil.
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„Menschen verschiedener geschlechtlich-sexueller Identitäten, Körperlichkeiten, Lebens- und Familienformen erleben heute noch Alltagsdiskriminierungen, obwohl eine Akzeptanzzunahme und Stärkung der Grundrechte dieser Menschen in Europa und in Deutschland im weltweiten Vergleich zu verzeichnen ist“, sagt der Vorsitzende des Stadtverbands von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Halle (Saale), Umair Quresh. „Die Praxis zeigt jedoch, dass die Ablehnung dieser Menschen sowie „nichtkonventioneller“ Lebensmodelle auf allen Ebenen der Gesellschaft verbreitet sind. So zum Beispiel ist das Coming-Out für viele immer noch eine psychische Belastung. Sogar Gewalt gegen Homo- und Transsexuelle ist keine Ausnahme. Zu diesem Thema brauchen wir dringend aufklären und sie fängt unter anderem in der Schule an.“

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Erst 23 Jahren gilt Homosexualität nicht mehr als Krankheit. Am 17. Mai 1992 hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Homosexualität aus dem ICD, der Internationalen Klassifikation der Krankheiten gestrichen. Aus diesem Grund wird seit 2005 weltweit der 17.5. als Internationaler Tag gegen Homophobie (IDAHO) begangen. Doch das Datum 17.5. erinnert in Deutschland zudem auch an den § 175, der Homosexualität viele Jahre unter Strafe gestellt hatte. In fünf Ländern wird gelebte Homosexualität noch heute sogar mit der Todesstrafe bedroht, in Iran, Jemen, Mauretanien, Saudi-Arabien und Sudan. Auch in Teilen von Nigeria und Somalia steht auf Homosexualität die Todesstrafe. Weltweit gibt es zuden 77 Länder, in denen Gesetze die sexuelle Freiheit massiv einschränken, wie Russland und Indien.

Am 12. September feiern die Schwulen und Lesben in Halle (Saale) wieder ihren Christopher Street Day. Der Marktplatz wird sich in eine bunte Meile verwandeln. Das Motto diesmal ist „Vielfalt für (H)alle, Gleichstellung durchsetzen, Akzeptanz leben!“

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