Hallenserin in Nairobi sammelt Spenden für Hygieneartikel für Mädchen

30. Januar 2020 | Soziales | Ein Kommentar

Berit Kadoch-Lattorff stammt ursprünglich aus Halle und lebt seit zwei Jahren  in Kenias Hauptstadt Nairobi. Sie ist Frauenärztin und  Mutter von vier Kindern .

Durch die deutsche evangelische Gemeinde in Nairobi, im speziellen durch den Sozialkreis, wurde der Kontakt zum Mathare Children’s Fund Panairobi (MCFp) hergestellt. In diesem Projekt werden unter anderem Teenage-Mütter im Alter von 12 bis 19 Jahren aufgenommen und erhalten im Laufe von 6 Monaten eine praxisorientierte Ausbildung. Unterrichtet werden Nähen, Kosmetik und Haarpflege und vor allem Kinderkunde. Mit viel Unterstützung lernen hier die zum Teil sehr unerfahrenen Mädchen wie man Babys versorgt und ernährt. Die meisten von ihnen sind Vergewaltigungsopfer und von ihren Familien verstoßen worden.

In ihrem Nähunterricht stellen die Teenage-Mütter unter anderem waschbare und somit wiederverwendbare Monatseinlagen (sanitary pads) her.

Kadoch-Lattorf unterstützt mit Hilfe von privat gesammelten Spendengeldern von Freunden, Familie und Vereinen diesen Nähunterricht und damit die Ausbildung dieser Mädchen.

Für einen Preis von umgerechnet 5 Euro erhalten sie Päckchen, welche jeweils vier waschbare Monatseinlagen, drei mädchengerechte Slips (nur 5 Prozent der Schulmädchen in den Slums besitzen Unterwäsche), ein Stück Seife und ein hübsches Beutelchen enthalten.

Mit Hilfe von zwei Sozialarbeiterinnen bringen sie diese Päckchen dann in Schulen und verteilen sie dort an die Mädchen. Ohne diese Einlagen ist es den meisten dieser Schulmädchen nicht möglich am Unterricht teilzunehmen. Die Gründe dafür sind haarsträubend, meistens sind es die männlichen Schuldirektoren, welche solche Schulgesetze erlassen. Und das wird zum Teufelskreis, denn wer monatlich eine Woche in der Schule fehlt, verliert sehr schnell den Anschluss. Schulabschlüsse sind dann oft nicht möglich und die Mädchen bereits frühzeitig benachteiligt.

Allerdings lassen zunehmend auch männliche Schulleiter mit sich reden. Das kostet Zeit und Mühe und Nerven, aber es lohnt sich. Oft dürfen wir mit den Mädchen reden, sie in Monatshygiene und in eingeschränktem Rahmen auch in Sexualkunde unterrichten und ihnen im Anschluss die sanitary pads übergeben.

Mit diesen Spendengeldern können wir also zwei Dinge unterstützen. Zum Einen helfen sie den Teenage-Müttern, denen wir eine Ausbildung an der Nähmaschine ermöglichen, um im Anschluss die Chance zu haben, einen Lebensunterhalt für sich und das Baby zu erwirtschaften. Zum Anderen schenken sie  hunderten von Mädchen die Chance auf einen Schulabschluss.

Hier geht es um die Würde junger Mädchen, die dringend Unterstützung brauchen für etwas, das für uns ganz selbstverständlich ist…

Spendenkonto:

Berit Kadoch-Lattorf, DE07860700240324201302

(A.T.)

 

 

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