Gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit: Aktion in Halle zum Equal Pay Day
20. März 2015 | Soziales | 9 KommentareUm Gleichheit auf dem Lohnzettel bei Männern und Frauen ging es am Freitag in Halle (Saale). Anlässlich des Equal Pay Day (EPD) veranstalteten die Jusos eine Aktion auf dem Marktplatz, um auf die ungleiche Bezahlung hinzuweisen. So wurden Flyer verteilt. Auf einem Bürostuhl saß eine Frauensilhouette, versehen mit den Worten: 100% Arbeit, 78% Lohn“.
Das Grundgesetz fordert die Gleichberechtigung von Mann und Frau. Dennoch sehe die Wirklichkeit in der Arbeitswelt ganz anders aus, beklagen die Jusos. Trotz hochqualifizierter Bildungsabschlüsse erhalten Frauen nach wie vor nicht dieselbe Entlohnung. Die Entgeltlücke in Deutschland beträgt zurzeit 22 Prozent und hat sich seit einigen Jahren nicht verändert. In einem wirtschaftlich starken Land wie Deutschland sei Lohndiskriminierung zwischen den Geschlechtern an der Tagesordnung. Außerdem arbeiten Frauen häufiger in Niedriglohnsektoren oder in Teilzeit und sind kaum in Führungspositionen vertreten.
„Deshalb begrüßen wir Jusos Halle (Saale) die Forderungen von Familienministerin Manuela Schwesig zu mehr Einkommenstransparenz in der Arbeitswelt. Die Union ist den Frauen eine Erklärung schuldig warum sie kein Recht auf gleichen Lohn haben.“ sagt Terry-Ann Branch, stellvertretende Vorsitzende der Jusos Halle. Überkommene Rollenstereotype und undurchsichtige Wirkungsmechanismen sollen Frauen nicht länger von einer gerechten und gleichen Entlohnung zurückhalten. Die Schaffung von Handlungsoptionen gibt Arbeitnehmerinnen* die Möglichkeit ihre Rechte stärker einzufordern.
Am Rande gab es eine kleine Gegenaktion des ehemaligen Blood&Honour-Aktivisten Sven Liebich. Er spielte unmittelbar neben den Jusos den Titel: „wer hat uns verraten, Sozialdemokraten“ ab.
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@heiWu das ligt weder an der Frau noch am Mann noch an der Gesellschaft das ligt in der Geschichte des Homo Sapiens … aber die Gesellschaft kann das ändern wenn Frau und Mann dazu bereit sind.
@Braegel: das Problem ist, dass sich die Bezahlung (m.E. selbstverständlich!) nicht nach Bildungsabschluß, sondern nach der ausgeübten Tätigkeit richtet. Hier scheint eine merkwürdige kulturelke Tradition in Deitschland zu herrschen, dass Frauen zwar gleichwertige Abschlüsse wie Männer hinlegen, dann aber eher bereit sind, ihre Qualifikation der Familie zu opfern. Deutschland bildet in dieser Hinsicht europaweit das Schlußlicht. Jetzt kann man eifrig streiten, ob das an Männern, Frauen oder der „Gesellschaft“ liegt.
@Schulze
Also was ich bei SfK rauslese hat nichts mit deinen Argumenten zu tun. Hier geht es, meiner Meinung nach, nur darum den Arbeitgeber zu schädigen und da braucht es keine Abmahnung etc. Intelligente Arbeitnehmer finden eine andere Lösung um Probleme mit ihrem Arbeitgeber zu klären.
Das hat auch nichts mit der großen Keule zu tun. Mit meinem Unternehmen sichere ich mir meine Existenz. Ich will also das gleiche wie der Arbeitnehmer, nämlich Geld verdienen um den Lebensunterhalt zu finanzieren.
Röschen, da bewegst du dich aber auf sehr dünnem Eis… die Kündigungsschutzklage ist da schon Pflicht. Schon mal was von Abmahnung, Fristen, Sozialauswahl und Personalvertretung gehört? Außerdem ist „Entschleunigung“ nur immer subjektiv… und wie wäre es mal wenigstens dann mit einem Personalgespräch und Motivation, nach der Ursachenermittlung??? Vielleicht mal ein Gesundheitscheck oder Motivationshilfe?
Aber nein, ist ja hier so fein, gleich die große Keule rauszuholen. Vielleicht erstmal irgendwo nachhilfe in Arbeitsrecht nehmen, das fehlt wohl vielen sog. „Unternehmern“. Manchester, sollte man meinen, war gestern…
Equal Pay Day, Blood & Honour ……
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Die Sozialdemokraten sind doch in der Bundesregierung. Wer, wenn nicht die Bundesregierung, kann diese Zustände ändern!
@SfK
Wenn ich als Arbeitgeber feststellen würde, dass ein Mitarbeiter „entschleunigt“ arbeitet, dann wäre das ein Grund für eine fristlose Kündigung. Wenn mir die Arbeitsverhältnisse nicht passen, dann muß ich mir etwas anderes suchen. Bei manchen fehlt dazu aber der Arbeitswille.
Erstmal sollte der Gesetzgeber die Veröffentlichung aller Löhne und Gehälter regeln. Dann kann jeder Lohnsklave an der Differenz entscheiden, ob er künftig entschleunigt arbeiten wird, um dem kapitalistischen Prinzip nicht unnötig Vorschub zu leisten.
Warum fordern die denn nicht gleiche Rente für Männer und Frauen?
Da kannst du lange darauf warten. Die gibt es einfach nicht.
„Trotz hochqualifizierter Bildungsabschlüsse erhalten Frauen nach wie vor nicht dieselbe Entlohnung.“
Für diese Behauptung hätte ich gern konkrete Beispie aus ein und dem selben Unternehmen.