Gegen Fachkräftemangel: junge Vietnamesen sollen in der Altenpflege in Halle helfen

21. Juni 2014 | Soziales | Ein Kommentar

Die Bevölkerung in Halle (Saale) wird immer älter, die Anforderungen an die Pflege wachsen. Doch immer weniger junge Leute schlagen diesen schweren Beruf ein.
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Schon ab dem kommenden Jahr könnten junge Leute aus Vietnam in den halleschen Pflegeeinrichtungen helfen. Derzeit weilt eine vietnamesische Delegation in der Stadt. Auf ihrem Besuchsprogramm standen das Krankenhaus Martha-Maria, die Paul-Riebeck-Stiftung, die Christliche Akademie für Gesundheits- und Pflegeberufe Halle sowie das Diakoniewerk Halle. Hier informierten sie sich über Aus- und Fortbildungsmöglichkeiten in der Alten-, Kranken- und Gesundheitspflege.

Vietnam habe viele junge Leute, die Babyboomer-Generation werde jetzt erwachsen, sagte die Leiterin der Delegation. In Deutschland dagegen leben dagegen zunehmend ältere Menschen, die Pflege brauchen. Hier sei eine Kooperation sinnvoll. Vietnam erhofft sich zudem, mit den in Deutschland ausgebildeten Fachkräften auch eine bessere Versorgung in ihrer Heimat aufbauen zu können.
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Halles Sozialdezernent Tobias Kogge berichtete kurz vom Besuch in den halleschen Pflegeeinrichtungen. Die Delegation sei mit offenen Armen empfangen worden. Trotz des Wochenendes seien viele Ärzte gekommen, um mit den Gästen aus Fernost zu reden. Auch bei den Patienten würden die vietnamesischen Gäste gut ankommen. „Sie werden im Gegensatz zu anderen Bevölkerungsgruppen erwartet“, so Kogge.

Laut Kogge werden zunächst je 25 Vietnamesen in Halle und Dresden ausgebildet. Zum Beispiel im Ausbildungsverbund der Christlichen Akademie, in dem unter anderem die Paul-Riebeck-Stiftung, das Krankenhaus Martha Maria und das Marthahaus zusammenarbeiten. Im kommenden Jahr wolle man starten, so Geschäftsführer Frieder Badstübner. Das sei mit Blick auf den Fachkräftemangel von großer Bedeutung so Halles Oberbürgermeister Bernd Wiegand.

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Doch die Vietnamesen haben sich auch die Saalestadt selbst angeschaut. Besonders hob die Leiterin der Delegation die vielen kulturellen Häuser und die Freundlichkeit der Hallenser hervor. Für OB Wiegand gab es noch ein Gastgeschenk. Das landet erstmal im Archiv der Stadtverwaltung. Vielleicht wird es ja auch einmal ausgestellt, wie bereits geschehen im vergangenen Jahr, mit den Geschenken aus aller Welt.

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