FDP-Vorsitzender: ‚Hebammen-Mangel ist ein Armutszeugnis‘
1. August 2017 | Soziales | 11 Kommentare„Dass Geburtsstationen in Deutschland schließen müssen, weil Hebammen fehlen, ist ein Armutszeugnis für unser deutsches Gesundheitswesen. Ein fatales Signal in Richtung junger Familien besonders im ländlichen Raum“, bezeichnet Frank Sitta, zweifacher Familienvater, Landesvorsitzender der FDP Sachsen-Anhalt und Präsidiumsmitglied, die aktuelle Lage in Bitterfeld. Hier wird der Kreißsaal im Klinikum des Gesundheitszentrums für drei Wochen geschlossen. Schwangere müssen in weiter entfernte Landkreise fahren.
Die Freien Demokraten fordern ein neues Denken in Sachsen-Anhalt. Die Geburtenrate steigt und die Entbindungskliniken schließen – eine Kontroverse die gelöst werden muss. Die finanzielle Unterstützung für Hebammen muss erhöht werden. Gleichzeitig müssen die Krankenkassen ein bezahlbares Haftungssystem unterbreiten.
Sitta weiter: „Wir müssen aufhören den Idealismus der Menschen weiter ausnutzen, wie dies bei Hebammen und anderen medizinischen Berufe der Fall ist. Beleg- und freie Hebammen sind eine tragende Säule der Gesundheitsversorgung der gebärenden Mutter, diese muss adäquat unterstützt werden.“
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Sitta hat sich zum Finanzierungsmodellel gar nicht geäußert. Warten wir also ab, was er noch dazu zu bieten hat.
Hebammen sind keine Besserverdienende. Sitta legt den Finger in die falsche Wunde. Er fordert nicht, das Versorgungsdefizit aus dem Staatshaushalt zu finanzieren. Er will in die Sozialkassen der abhängig Beschäftigten greifen.
Unsere Sozialkassen sind eine wohlfeile Manövriermasse derjenigen, die da nie eingezahlt haben. Damit haben wir sogar die Wende finanziert.
Leider tickt auch Andrea Nahles nicht anders. Es ist halt bequemer, die Mütterente aus der Kasse der Sozialversicherungen zu bezahlen, als aus dem Steueraufkommen aller.
Na, bei Mövenpicks und den Hotels hat es schon mal geklappt… aber das waren ja auch die Besserverdienenden…
Wen ich mich nicht irre, gab es das Problem schon unter Philip Rösler, aber der hat nur bei persönlicher Betroffenheit gearbeitet. seinem alzheimer betroffenen Familienmitglied haben wir die Verbesserung der Pflege der Alzheimerbetroffenen zu verdanken. Hätte seine Frau einer Hebamme gebraucht, gäbe es das Problem auch nicht mehr, stimmts Herr Sitta? Gut das sie ihre Defizite angesprochen haben!
Erstaunlich, dass keine Apotheken schließen müssen. Offensichtlich haben die eine bessere Lobby.
Ich verstehe eure Aufregung (zum Teil Häme) nicht.
Frank Sitta spricht ein existierendes Problem an und seine Wertung des Problems erscheint mir nicht verkehrt. Und selbst wenn er nicht alle Berufsgruppen erwähnt, die davon betroffen sind, heißt das mitnichten, dass er eine Abhilfe nur für Hebammen, und nicht auch für Physio- Ergotherapeuten, Logopäden pp., schaffen will.
Er muss nur ein bisschen konkreter werden, was seine Lösungsansätze anbetrifft.
Die FDP kann heute ausgehen. Sie haben einen Babysitta gefunden.
Ich kann nur müde lächeln, wenn ich diese Politdarsteller bei ihren Äußerungen ansehen muss.
Igitt.
Schön, dass Herr Sitta endlich aufwacht. Aber auch Physio- und Ergotherapeuten, Logopäden … arbeiten am finanziellen Abgrund. Kein Wunder, dass einige Praxen ihre Stellen nicht besetzen können. Mit den gegenwärtigen Krankenkassensätzen können sie ihren Angestellten kaum mehr als Mindestlohn bezahlen.
Das Problem besteht bereits seit mehreren Jahren und begann mit Erhöhung der Versicherungsbeträge für freiberufl. Hebammen, die kaum noch wirtschaftlich aufzubringen waren. Herr Sitta muß die ganze Zeit tief und fest geschlafen haben… wacht jetzt im Wahlkampf auf und macht den Hebammenversteher, unglaubwürdig.
frei im Wind geboren, Riosal
Ach, sind die Freiberuflichen betroffen, wird man handzahm bei der FDP.
Aber wenn es um Sklavenlöhne geht, schön blokieren.
„Das Vorhaben von Thüringens Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht ( CDU ) und ihrem Arbeitsminister Matthias Machnig ( SPD ) geht über den in der schwarz-gelben Bundesregierung diskutierten Mindestlohnvorstoß aus der Union hinaus. Dieser sieht vor, dass eine Kommission einen Mindestlohn nur für tariffreie Zonen festlegen würde. Dieser Vorstoß hat in der Regierung aber ohnehin kaum Chancen, weil er vom Koalitionspartner FDP blockiert wird.“
http://www.zeit.de/wirtschaft/2012-09/niedriglohn-statistik-bundesamt