Fast 26.000 ukrainische Kriegesflüchtlinge in Sachsen-Anhalt

3. August 2022 | Soziales | 3 Kommentare

Sachsen-Anhalt hat nach Angaben der Kommunen bisher 25.867 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine direkt in den Landkreisen und kreisfreien Städten aufgenommen, darunter sind mindestens 2.650 Kinder im Kindergarten- und 6.495 Kinder im schulpflichtigen Alter. Während das Ministerium jedoch von nur etwas mehr als 4.100 Aufnahmen in Halle (Saale) spricht, gibt die Saalestadt selbst knapp 500 Personen mehr an.

Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) ist für die Verteilung der Geflüchteten aus der Ukraine zuständig und hat in Abstimmung mit den Bundesländern dafür ein Verteilungssystem eigens für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine entwickelt. Das System sieht Quoten für die Aufnahme vor, um die Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine ausgeglichen unter den Bundesländern zu verteilen.

Da Sachsen-Anhalt gerade in den ersten Wochen nach Kriegsbeginn am 24. Februar 2022 etwas mehr Menschen aufgenommen hatte, als nach dem bundesweiten Verteilschlüssel vorgesehen war, wirkt sich dies bis heute aus. Vom Bund bekommt das Bundesland daher derzeit keine Zuweisungen mehr. Allerdings kommen weiterhin Flüchtlinge im Land an, beispielsweise über persönliche Kontakte oder private Beziehungen. Die Zugangszahlen lagen in den vergangenen Wochen nach Angaben der Landkreise und kreisfreien Städte landesweit zwischen rund 50 bis 100 Menschen pro Tag.

Mit Stand 31. Juli 2022 hat Halle (Saale) nach den Angaben des Innenministeriums 4.177 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine aufgenommen. Damit hat im Land nur Magdeburg mit 4.227 mehr registriert. Nach eigenen Angaben haben sich in Halle allerdings schon bis Ende Juli 4.671 Menschen aus der Ukraine angemeldet.

Gründe für diese Differenz könnte sein, dass die Zahl ständigen Veränderungen durch Ein- und Ausreisen unterliegt. Neben den weiterhin registrierten Zugängen reisen einige Kriegsflüchtlinge trotz des anhaltenden Krieges zum Beispiel in die Ukraine zurück oder in andere Staaten weiter. Zudem melden sich nicht alle Zurück- oder Weiterreisenden sofort bei den Ausländer- und Meldebehörden ab, sodass diese erst mit Zeitverzug registriert werden.

Ukrainische Staatsbürger mit biometrischem Pass können visumfrei in Staaten der Europäischen Union ein- und ebenso unkompliziert zurück- und weiterreisen.

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