Energie- und Lebensmittelkosten stellen Tafeln vor Probleme – Gründe schlagen Fond zur Unterstützung vor

8. September 2022 | Soziales | Ein Kommentar

Schon mit der Corona-Krise waren immer mehr Menschen auf die Hilfe der Tafeln im Land angewiesen. Zudem wenden sich nun aber auch immer mehr Menschen an die Tafeln, die sich die aufgrund der durch den Ukraine-Krieg gestiegenen Energie- und Lebensmittelkosten nicht mehr leisten können.

Doch die hohen Kosten werden auch zunehmend für die Tafeln selbst zur Herausforderung. Denn seit Jahresbeginn erhalten diese trotz mehr Klientel deutlich weniger Lebensmittel. Da Tafeln nur die Waren verteilen können, die sie gespendet bekommen, sind ihre Regale spürbar leerer.

Die Landtagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen fordert vor dem Hintergrund dieser Problematik die Landesregierung nun dazu auf, einen Hilfs-Fonds für die Tafeln im nächsten Haushalt 2023 anzulegen.

„Damit sollen die Kostensteigerungen der lokalen Tafeln kompensiert und ihre Arbeit bei der Lebensmittelrettung und Verteilung bestmöglich unterstützt werden.“, erklärte Susan Sziborra-Seidlitz, die sozialpolitische Sprecherin der Fraktion. „Aufgrund steigender Nutzerzahlen und höherer Kosten für Energie und Treibstoff stehen die Tafeln vor immer größeren Herausforderungen. Auch die Lebensmittelspenden gehen zurück. Nach Informationen des Dachverbandes „Tafeln Deutschland e.V.“ ist die Zahl der Nutzerinnen und Nutzer seit Anfang diesen Jahres um 50 Prozent gestiegen.“, so Sziborra-Seidlitz weiter.

Dieser Zuwachs habe drastische Folgen: Bereits 32 Prozent der Tafeln mussten einen Aufnahmestopp einführen. Und 62 Prozent verteilen nur noch kleinere Mengen gespendeter Lebensmittel an ihre Klienten.

„Wir erhoffen uns eine ehrliche Überweisung des Antrags in den Ausschuss und einen konstruktiven Austausch. Dieser wichtige Antrag darf nicht liegen bleiben. Wir werden an diesem Thema dranbleiben und es auch bei den nächsten Haushaltsbesprechungen aufrufen.“, versicherte die Politikerin.

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