Corona-Lage in Halle am Sonntag: weiter sprunghafter Anstieg der Infektionen, Inzidenz auf 1937

Wobei der Ansatz der FDP, dass man sich seine Grundrechte nicht erbetteln muss wohl richtig ist! Ich verstehe jetzt nicht, weshalb der Bürger ohne gesellschaftpolitische Not ( Belastung der Krankenhäuser, vor allem Intensivstationen ), welches mal der ursächliche Grund der Beschränkung von Grundrechten war, der Bürger seine Grundrechte „zurückholen“ muss? Die Grundrechte stehen immer an erster Stelle und alle anderen einschränkenden Regeln müssen gut begründet und gerechtfertigt sein. Die Existenz und Übertragung eines Virus kann doch nicht dauerhaft Grundrechte einschränken?

Der Verband der Intensivmediziner gibt aktuell grünes Licht, so wie sie auch noch vor einigen Monaten deutlich Warnungen ausgesprochen hatten.
Die Krankenhäuser sind gut ausgelastet, wie es bei schweren Grippewellen auch war. Nur da standen nie die Grippetoten in den Medien, welche an oder mit Grippe verstarben. Covid19 ist keine klassische Grippe, aber mittlerweile endemisch. Hohe Krankenstände, vor allem bei Quarantäne der Kinder belasten die Wirtschaft.

Aktuell hat man mit der Hotspotregel und den Basisregeln immer noch genügend Handhabe bei abzusehender Verschlechterung der Lage in den Krankenhäusern zu handeln. Die Einrichtungsbezogene Impfpflicht ist inhaltlich sicherlich positiv zu bewerten, hilft aber nicht die Übertragung des Virus an vulnerable Gruppen zu verhindern. Eigentlich nur Testen des Personals und eigentlich auch nur verläßlich PCR! Die Zuverlässigkeitsquote bei den aktuellen Antigentests im Zusammenhang mit Ommikron ist sehr mies! Für eine Risikostation im KH genauso problematisch wie bei ungeimpften Personen. Impfung hilft nur vor schweren Verläufen NICHT gegen Übertragung.

Die allg. Impfpflicht sollte mal vom Tisch sein. Sie hilft nicht bei der Verhinderung einer Übertragung und gegen welchen Virenstamm im Herbst wollen wir impfen? Gegen Ommikron macht es für viele Gesunde keinen Sinn.

Aber man muss die Bevölkerung weiterhin zu ihrer Verantwortung in Bezug auf die Impfnotwendigkeit hinweisen und nicht nachlassen aufzuklären. Die Politik sollte alle Kraft in den Herbst zum besseren Management der nächsten Welle sammeln. Sequenzierungen, PCR-Tests, Erfassung der Fälle, der ganzen Dateninfrastruktur usw. verbessern und erweitern. Personelle Ausstattung in den Kliniken und der Pflege verbessern. Sie haben 5 Monate Zeit sich darauf zu konzentrieren.

Ich erinnere mal an HIV. Man konnte doch den Geschlechtsverkehr nicht verbieten, aber mit viel Aufklärung hat man doch wirklich viel erreicht. Und dieses Virus existiert immer noch und grasiert in einigen Ländern heftig. Und es gibt keine schützende Impfung! Aber das gesamte Management zusammen mit Stiftungen und vereinen ist doch deutlich besser geworden.

Der rechte braune Rand verleugnet grundsätzlich die Gefährlichkeit von Covid. Führende Mitglieder lassen sich aber heimlich impfen und setzen sich trotz Impfung lieber auf die Tribüne, um als Märtyrer zu gelten, wollen die Gefährlichkeit der Seuche aber nicht am Hacken haben.

Übrigens ist ein Großteil von Europa über Deutschland und dem Umgang mit Covid überrascht. Aktuell gibt es wohl kaum ein Land mit so einschränkenden Regelungen. Am Anfang fast verschlafen, Ämter personell verweist, KH und Pflege mies aufgestellt, Digitalisierung steinzeitgemäß und jetzt überzogene Maßnahmen. Komisches Deutschland, welches doch ansonsten so perfekt sein will.