Corona-Infektion durch Lebensmittel?

16. April 2020 | Soziales | Keine Kommentare

Desinfektionsmittel am Eingang, Einkaufswagenpflicht für alle, Abstand an der Kasse – der neuartige Coronavirus verändert das Einkaufen im Einzelhandel. Auch die Gefahr einer Ansteckung über Lebensmittel treibt dabei viele um. Doch ist diese Angst berechtigt?
Aktuell gibt es keine Fälle, in denen es über den Verzehr von Lebensmitteln oder über Kontakt mit Verpackungsmaterialien, wie etwa der Milchtüte, nachweislich zu einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus kam. Auch bei importierten Waren aus Risikogebieten gilt eine Übertragung als unwahrscheinlich. Prinzipiell jedoch ist eine Schmierinfektion, also über den Kontakt mit Oberflächen, denen das Virus anhaftet, denkbar.

Daher sollten die allgemeinen Hygieneregeln im Umgang mit Lebensmitteln eingehalten werden. „Dazu zählen das gründliche Händewaschen beim Nachhausekommen, dem Verstauen und Zubereiten der Lebensmittel sowie vor dem Essen“, so Ina Volkhardt, Referentin im Bereich Lebensmittel der Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt. Frisches Obst und Gemüse sollte gründlich gewaschen und gegebenenfalls geschält werden, bevor es verzehrt wird. Auch das Erhitzen von Lebensmitteln inaktiviert möglichweise enthaltene Coronaviren.
Den wichtigsten Übertragungsweg des neuartigen Coronavirus stellt die sogenannte Tröpfchen-Infektion dar, die z. B. durch Husten oder Niesen von infizierten Personen möglich ist. Hier hilft es, auch beim Lebensmitteleinkauf Abstand zu anderen Personen zu halten – so in der Schlange an der Kasse, in den Gängen und beim Griff ins Kühlregal.

Zum Thema Lebensmittel als vermeintliche Infektionsquelle und zu vielen anderen Fragen rund um die Lebensmittelversorgung zu Zeiten des Coronavirus bietet die Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt ein eigenes Ratgebertelefon. „Sind Online-Lieferdienste eine Alternative zum Einkauf im stationären Handel? Schützen angebliche Wundermittel gegen eine Corona-Infektion? Wie lagere ich Vorräte richtig? Und wie lange halten sich eigentlich die verschiedenen Lebensmittel? Das sind Fragen, die sich jetzt alle stellen“, so Volkhardt.
Unter der (0180) 5 70 66 00 (0,14 Euro/Min. aus dem dt. Festnetz; Mobilfunkpreise max. 0,42 Euro/Min.) sind die Lebensmittelexperten jeweils dienstags und donnerstags von 10 bis 16 Uhr telefonisch zu erreichen. Darüber hinaus steht auch bei Lebensmittelfragen eine kostenfreie E-Mail-Beratung über vzsa@vzsa.de zur Verfügung.

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