Corona: Gewerkschaft beklagt schlechte Arbeitsbedingungen im Einzelhandel

21. April 2020 | Soziales | Ein Kommentar

Seit Montag haben wieder eine Vielzahl von Geschäften geöffnet. Jörg Lauenroth-Mago, ver.di Fachbereichsleiter Handel in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, betont allerdings: „Allerdings muss bei allen Maßnahmen der Schutz und die Gesundheit der Kundinnen und Kunden sowie der Beschäftigten Vorrang haben. Mindestabstand von 1,5 m, Mund-Nasen-Bedeckung und Desinfektionen von Türgriffen und Einkaufswagen sind dabei eine absolute Voraussetzung.“

Diese Maßnahmen werden aber nicht überall eingehalten, beklagt der Gewerkschafter. Die Beschäftigten im Einzelhandel seien die Leidtragenden. er führt Beispiele an: „Da ordnen die Arbeitgeber einen Mundschutz an, ohne die notwendige ausreichende Anzahl von Schutzmasken zur Verfügung zu stellen. Da fehlen Regeln, dass die Masken spätestens nach 2 Stunden gewechselt werden sollten. Auch scheint sich kein Arbeitgeber Gedanken zu machen, wie mit den erhöhten Belastungen umgegangen werden soll“

Auch sollten mehr Pausen gewährt werden, weil das Tragen der Schutzmasken belastend sei. „Ich halte regelmäßige bezahlte Pausen von 10 min pro Stunde für angebracht“, so Lauenroth-Mago.

Arbeitgeber müssen dafür Sorge tragen, dass die Beschäftigten geschützt werden, also die Sicherheitsbestimmungen und  Hygienevorschriften eingehalten werden. Sicherheitskräfte, die in den letzten Wochen im Lebensmitteleinzelhandel vor den Geschäften auf die Einhaltung geachtet haben, werden oftmals abgezogen. „Auf Beschwerden der Beschäftigten reagieren Arbeitgeber häufig abwehrend und uneinsichtig“, sagt Lauenroth-Mago. „Statt Sicherheit steht hier nur der Umsatz im Fokus“. Lauenroth-Mago fordert daher  mehr Kontrollen durch die Gesundheitsämter und eine Hotline für die Beschäftigten.

 

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