Arbeitsagentur: Pendeln wird immer mehr zur Normalität

29. Januar 2018 | Soziales | Keine Kommentare

Sachsen-Anhalt: Zahl der Einpendler steigt deutlich – Zahl der Auspendler steigt weiter kontinuierlich an – Top-Ziele sind Niedersachsen und Sachsen – Attraktivität von Sachsen-Anhalt als Arbeitsort steigt – Zahl der Einpendler in den letzten 10 Jahren um über 46% gestiegen


Zahl der Auspendler steigt
Im Juni 2017 haben 143.935 Sachsen-Anhalter ihren Wohnort verlassen, um in anderen Bundesländern zu arbeiten. Das waren ca. 1.450 (bzw. 1,0%) mehr als noch im Jahr zuvor. Die meisten Auspendler arbeiteten in Niedersachsen (41.887, bzw. 29,1%), Sachsen (35.190, bzw. 24,4%), Thüringen (14.771, bzw. 10,3%), Brandenburg (10.269, bzw. 7,1%) und Nordrhein-Westfalen (9.282, bzw. 6,5%). Wenige Sachsen-Anhalter zieht es dagegen in die nördlich und westlicher gelegenen Bundesländer. So hatten Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz und Saarland jeweils einen Anteil zwischen 0,4% und 1,5% an der Gesamtzahl der Auspendler aus Sachsen-Anhalt.

Einpendlerzahl auf höchstem Niveau
Die Zahl der Einpendler ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich angestiegen. Allein in den letzten 10 Jahren erhöhte sich das Niveau der Einpendler nach Sachsen-Anhalt um über 46%. In der Summe haben 73.852 Männer und Frauen ihren Wohnort verlassen um in Sachsen-Anhalt einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nachzugehen. Dies waren 7.063 Personen bzw. 10,6% mehr als im Vorjahr. Die meisten Einpendler kommen aus Sachsen (24.086, bzw. 32,6%), Thüringen (9.419, bzw. 12,8%), Niedersachsen (8.332, bzw. 11,3%), Brandenburg (8.112, bzw. 11,0%) und Berlin (3.488, bzw. 4,7%). Den niedrigsten Anteil an allen Einpendlern nach Sachsen-Anhalt hatten mit unter einem Prozent die Bundesländer Saarland, Bremen, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein und Hamburg.

Um einer Arbeit nachzugehen und damit sein Auskommen zu sichern ist Pendeln mittlerweile keine Ausnahme mehr, eher die Normalität. Die Möglichkeiten seinen Arbeitsplatz zu erreichen sind in den letzten Jahren kontinuierlich verbessert worden. Ob mit dem Auto, öffentlichen Nahverkehr, Bahn oder Flugzeug. Nie war es einfacher einen Arbeitsplatz abseits des Wohnortes zu erreichen. Die Hauptgründe für das Pendeln sind aber die besseren Beschäftigungsmöglichkeiten und eine höhere Attraktivität der Arbeitsplätze im Vergleich zwischen Wohn- und Arbeitsort. Die Entwicklung der Ein- und Auspendlerzahlen macht deutlich, dass Sachsen-Anhalt schon immer einen negativen Pendlersaldo zu verzeichnen hatte. Das bedeutet, es haben mehr Menschen das Land zum Arbeiten verlassen, als eingependelt sind. Mit aktuell 143.935 Auspendlern und 73.852 Einpendlern liegt der Pendlersaldo bei -70.083 und damit auf dem bisher geringsten Stand. Beachtenswert ist, dass der Anstieg der Einpendler deutlicher ausfällt als noch in den Jahren zuvor und erheblich höher ist, als die Veränderung der Auspendler (+1,0%). Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Einpendler um 7.063 Personen bzw. 10,6% gestiegen. Dies ist auf die verbesserte Arbeitsmarktlage in Sachsen-Anhalt zurückzuführen. „Der Trend zeigt: Die Attraktivität Sachsen-Anhalts als Arbeits- aber auch als Wohnort hat in den letzten Jahren zugenommen. Jetzt heißt es diese Entwicklung weiter voranzutreiben und zu steigern. Um den Standort Sachsen-Anhalt im Wettbewerb mit den anderen Arbeitsmärkten in Deutschland konkurrenzfähig zu machen, sind Politik, Wirtschaft und Sozialpartner gemeinsam gefordert. Dazu gehört eine positive Lohnentwicklung, aber auch die Vermarktung bereits vorhandener beruflicher Perspektiven und Karrieremöglichkeiten in Sachsen-Anhalt“, sagte Kay Senius, Chef der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit in Sachsen-Anhalt.

Nachtrag: Das Statistische Landesamt hat soeben seine Zahlen korrigiert: „in unserer heutigen Presseinformation zur Pendlerstatistik hat sich der Fehlerteufel eingeschlichen. Dadurch erhöht sich die Anzahl der Einpendler nicht in so erheblichem Maße wie ursprünglich geschrieben Die Anzahl der Einpendler liegt bei 67.778 (+1,5% im Vergleich zum Vorjahr und +34,3% im Vergleich zu 2007) und nicht bei 73.852 (+10,6% im Vergleich zum Vorjahr und + 46,4% im Vergleich zu 2007).“

Print Friendly, PDF & Email

Kommentar schreiben