Schneekanonendonner um Intensivtourismus im Harz: CDU will zu Sachlichkeit zurück kehren und spricht von “Frontberichterstattung“

2. Oktober 2017 | Nachrichten | 5 Kommentare
Seit Monaten gibt es in Sachsen-Anhalt Streit um ein geplantes Wintersportprojekt mit Skipiste, Schneekanonen und Seilbahn in Schierke im Harz. CDU und SPD sind dafür, die Grünen wie auch der BUND dagegen. Auch das 3. Gutachten weist den streng geschützten Lebensraum Moorwald nach, daher ist das Projekt nicht genehmigungsfähig. In den letzten Tagen sorgte zudem ein vom Umweltministerium gestoppter Flächentausch für Diskussionen. Nach Ansicht des BUND ist das Projekt auch vor dem Hintergrund des dritten Gutachtens weder zeitgemäß noch zukunftsfähig und aus naturschutzfachlicher Sicht nicht genehmigungsfähig. Bei dem Streit geht es auch um Schneekanonen: der BUND fürchtet, dass bei den immer wärmeren Winter ein Betrieb nur mit Kunstschnee möglich sei, und da der Schnee schnell wegtaue, würden enorme Mengen Wasser und Energie vergeudet.

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CDU fordert Sachlichkeit

Der wirtschaftspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion in Sachsen-Anhalt, Ulrich Thomas, hat den BUND aufgefordert, zur Sachlichkeit zurückzukehren. In Schierke gehe es nicht um Schneekanonen, Skipisten und Fremdbeschneiung sondern um ein Ganzjahresprojekt, das auch im Sommer wirtschaftlich trage und Arbeitsplätze sichere.

Soll der Harz ein zweites Bayern werden?

„Wer sich ernsthaft mit Tourismus beschäftigt, der wird schnell feststellen, dass inzwischen auch in Bayern der größte Umsatz nicht mehr im Winter gemacht wird“, so Thomas. Dieser bezeichnet die neuerliche Kampfansage des BUND als Posse. Erst kündige man einen sachlichen Umgang mit dem Ganzjahresprojekt an,

Der Sachlichkeitsbegriff der CDU

..jetzt bediene man sich den Begrifflichkeiten einer schlechten Frontberichterstattung. „Der BUND verteidigt ein Land, das ihm nicht gehört und er kämpft gegen die Interessen einer ganzen Region“, so Thomas und weist Kritik an dem neuerlichen Gutachten zurück. „Die Gutachter sind europaweit anerkannte Experten. Wenn diese Fehler im Verfahren feststellen, dann müssen diese ernst genommen werden.“

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