„Johanna Elisabeth – Fürstin, Spionin und Geliebte“

21. März 2018 | Rezensionen | Keine Kommentare

Der hallesche Schriftsteller Michael Pantenius, bekannt durch einige Halle- und Sachsen-Anhalt-Touristführer legte nach „Im Dienste der Zarin“ (1991) wieder einen historischen Roman vor, der im Mitteldeutschen Verlag erschienen ist. Mit „Johanna Elisabeth – Fürstin, Spionin und Geliebte“ widmet er sich wieder einer historischen Persönlichkeit der deutsch-russischen Geschichte … und zwar keiner Geringeren als der Mutter der Zarin Katharina II.

Johanna Elisabeth (1712-1760) vom Adelsgeschlecht Schleswig-Holstein-Gottorf war gebildet und geistreich. Mit fünfzehn Jahren heiratete sie Fürst Christian August von Anhalt-Zerbst, der zwei Jahre später preußischer Kommandant von Stettin wurde. 1744 begleitete Johanna Elisabeth ihre Tochter Sophie Auguste Friederike nach Sankt Petersburg und Moskau, wo diese im darauffolgenden Jahr mit dem russischen Thronfolger Peter III. vermählt wurde. Zwei Jahre lebte die Mutter am russischen Hof, wo sie im Dienste Preußens arbeitete und dabei in zahlreiche Intrigen verstrickt war. Im Siebenjährigen Krieg beherbergte sie einen französischen Marquis und Spion. Als das entdeckt wurde, floh sie 1758 nach Paris, wo sie zwei Jahre später starb.

Pantenius erzählt die bewegte Biografie aus der Ich-Perspektive der Fürstin, sodass er in inneren Monologen die Beweggründe offenlegen kann. Den historischen Fakten folgend entwickelt sich der Roman dadurch zum Psychogramm dieser einst einflussreichen deutschen Fürstin und gleichzeitig zu einem Panorama der mitteldeutschen Geschichte in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Ein Glossar und biografische Notizen vervollständigen die Neuerscheinung.

Michael Pantenius: „Johanna Elisabeth – Fürstin, Spionin und Geliebte“, Mitteldeutscher Verlag Halle 2018, 16,00 €, 280 S., ISBN 978-3-95462-953-4

 

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