„Halle-Saale gestern 2020“

29. August 2019 | Rezensionen | 2 Kommentare

Bereits seit 1993 ist Halle in der beliebten Kalenderserie „Städtekalender“ vertreten, die mit historischen Ansichten ein Stück Heimatgeschichte von fast siebzig deutschen Städten dokumentiert. Der 2020-Kalender ist also bereits die 28. Ausgabe, wobei es bei den Ansichten über all die Jahre keine Wiederholungen gab.

Der Wandkalender „Halle/Saale gestern 2020“ bringt 13 Bilder, die der Ansichtskarten- und Heimatsammler Bernd Mutschke aus Halle zur Verfügung gestellt hat. Die dreizehn historischen Stadtansichten hat er außerdem mit einem kompakten Informationstext versehen.

Das Titelblatt zeigt den Bahnhofsvorplatz im Jahre 1905. Er diente ab 1902 als Haltestelle für die elektrische Straßenbahn, aber auch Pferdedroschken warteten hier noch auf reisende Kundschaft.

Auf den weiteren Kalenderblättern staunt der heutige Betrachter u.a. über „Möller’s Rosengarten“, eine 1847 eröffnete Gastwirtschaft, die damals noch vor den Toren der Stadt lag, aber später eine eigene Straßenbahnhaltestelle besaß, oder über eine Ansicht des Steintorplatzes um 1900 – mit der Bebauung entlang der Magdeburger Straße.

Weitere Monatsblätter zeigen z.B. den Rannischen Platz um 1913 (mit dem sogenannten „Cyclopen-Haus“ in der Platzmitte) oder eine nostalgische Ansicht von „Schülershof“ von 1935. Die Fachwerkhäuser wurden ja zu DDR-Zeiten abgerissen. Besonders interessant und aufschlussreich eine Luftbildaufnahme des Riebeckplatzes aus dem Jahr 1932. Deutlich zu erkennen sind das „Riebeck-Bräu“, die imposanten Hotelbauten und die einmündenden Straßen.

Aufnahmen vom Glauchaer Viertel (1905), vom Alten Markt (1913), dem ehemaligen Stadtgymnasium (heute „Integrierte Gesamtschule Halle“) oder vom Rive-Ufer komplettieren den Kalender, der mit seinen jährlich wechselnden Motiven längst zu einer wahren Fundgrube für Sammler und Regionalforscher geworden ist. Wer nun alle 28 Ausgaben besitzt, hat immerhin einen respektablen Fundus von über 300 historischen Halle-Ansichten.

„Halle/Saale gestern 2020“, m+m Verlag (Müllenbruch + Minkenberg) Heinberg 2019, 13 Blatt (29 x 32 cm), 14,90 €, ISBN 978-3-96166-204-3

 

 

 

 

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