„Eine politische Landeskunde“

15. März 2019 | Rezensionen | Keine Kommentare

Vor fast 25 Jahren war die erste „Landeskunde“, die im Auftrag der Landeszentrale für politische Bildung entstanden war, erschienen. Die damaligen Beiträge beschrieben den Umbruch und den Neubeginn eines jungen Bundeslandes, das mit dem Aufbau und der Verstetigung einer marktwirtschaftlichen Ökonomie und eines neuen politischen Systems zu kämpfen hatte.

Nach einem Vierteljahrhundert liegt nun im Mitteldeutschen Verlag pünktlich zur bevorstehenden Leipziger Buchmesse eine neue „Landeskunde“ vor, wobei die sechzehn Textbeiträge ein umfangreiches Spektrum präsentieren. Den Auftakt macht der Historiker Mathias Tullner, der einen kurzen Überblick zur Geschichte des Landes Sachsen-Anhalt gibt und dabei zu dem Schluss kommt, dass das Bundesland in wirtschaftlicher und sozialer Hinsicht eine Entwicklung zu einem „normalen Land des wiedervereinigten Deutschlands“ eingeschlagen hat. Der Erziehungswissenschaftler Paul D. Bartsch beleuchtet dagegen das Kulturland Sachsen-Anhalt und verweist dabei auf das reiche kulturelle Erbe.

Die folgenden Beiträge befassen sich u.a. mit dem demografischen Wandel, der wirtschaftlichen Entwicklung, der Landesverfassungsgerichtsbarkeit und dem Parteiensystem in Sachsen-Anhalt. Die Finanz- und Haushaltspolitik im letzten Jahrzehnt ist ebenfalls ein Thema; ebenso die Umweltpolitik, wo näher auf den Konflikt zwischen Ökonomie und Ökologie eingegangen wird. In den letzten Jahren kann Sachsen-Anhalt jedoch in der Umweltpolitik aber durchaus auf Erfolge zurückblicken. Abschließend wirft die Kommunikationswissenschaftlerin Ilona Wuschig einen Blick auf die Medienlandschaft in Sachsen-Anhalt.

Im Anhang findet man eine Auflistung der Regierungen in Sachsen-Anhalt von 1990 bis 2018 sowie Kurzbiografien der sachkundigen Autoren. Fazit: An Landespolitik Interessierte finden auf den 300 Seiten wichtige Informationen.

Roger Stöcker / Maik Reichel (Hg.): „Sachsen-Anhalt – eine politische Landeskunde“, Mitteldeutscher Verlag Halle 2018, 20,00 €, 304 S., ISBN 978-3-96311-158-7

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