„… ein rühmlich bekannter Kupferstecher

11. Juni 2020 | Rezensionen | Keine Kommentare

Der Maler, Graphiker und Kupferstecher Ludwig Buchhorn (1770-1856) ist eine Entdeckung, denn erstmals wurde jetzt sein umfangreiches und qualitätsvolles Werk kunsthistorisch aufgearbeitet. Buchhorn wurde 1770 in Halberstadt geboren und wuchs in das Netzwerk der Aufklärer um Johann Wilhelm Ludwig Gleim hinein. Nach dem Studium an der Berliner Kunstakademie war er für die Chalcographische Gesellschaft in Dessau tätig. 1806 ging er nach Berlin und führte hier die Kupferstecherschule der Akademie zur Blüte. Zu seinen Freunden zählte u.a. Johann Gottfried Schadow. Buchhorn hat viele Persönlichkeiten seiner Zeit porträtiert, aber auch historische Personen. Im Personal von Buchhorns Porträtwerk spiegelt sich nicht nur seine patriotisch-freiheitliche Gesinnung wieder, auch die Machthaber seiner Zeit sind vertreten. Daneben hat Buchhorn zahlreiche Illustrationen zu literarischen Ausgaben geschaffen.

Der 250. Geburtstag von Ludwig Buchhorn sollte Anlass für die Ausstellung „… ein rühmlich bekannter Kupferstecher“ im Halberstädter Gleimhaus sein. Die für April 2020 geplante Sonderausstellung wurde wegen des SARS-CoV-2-Virus nun auf den Zeitraum vom 18. April 2021 bis 18. Juli 2021 verschoben. Im Mitteldeutschen Verlag ist aber bereits die reich illustrierte Begleitpublikation erschienen. In vier Essays werden sowohl das Werk als auch die grafischen und druckgrafischen Techniken des Künstlers beleuchtet. Ein umfangreiches und bebildertes Werkverzeichnis seiner Zeichnungen, Gemälde und Druckgrafiken ergänzt die Neuerscheinung.

Iris Berndt (Hg.): „ein rühmlich bekannter Kupferstecher – Ludwig Buchhorn (1770-1856)“, Mitteldeutscher Verlag Halle 2020, 25,00 €, 176 S., ISBN 978-3-96311-343-7

 

 

 

 

Print Friendly, PDF & Email

Kommentar schreiben