Dom zu Halle erschüttert

8. Juni 2016 | Rezensionen | Ein Kommentar

Der Dom von Halle wurde am 7. Juni vom Beifallstrampeln der Besucher erschüttert. Nein, es handelte sich nicht um ein Rockkonzert, das diese Begeisterung auslöste, sondern um die Capella de la Torre, die sich der alten Musik der spanischen „Danza Alta“ im Sinne des Namensgeber der Formation des Komponisten Francisco de la Torre (1483–1504) verschrieben hat. Am Dienstagabend ging es bei der von Katharina Bäuml geleiteten Capella nicht um die Musik des Spaniers, sondern um den „Sound“, der den jungen Georg Friedrich Händel geprägt haben könnte, den er auf seinen IPOD gehört hätte, wenn es diesen schon zu seiner Zeit bereits gegeben hätte. So führten uns die Musiker/innen und Sänger/innen auf eine Reise durch die Musik des 16. bis 18. Jahrhunderts, von der bekannt ist, dass sie in Halle bekannt gewesen sein könnte: Von einer Pavana von Moritz Landgraf von Hessen-Kassel, über den Lübecker Domorganisten Franz Tunder und Liedern von Adam Krieger u.a. bis zu einem Stück von Händel selbst, kaum ein Wunsch der Freunde der Alten Musik wurde nicht erfüllt. Schade nur, dass sich die Capella bei dieser Begeisterung nur zu 1. Zugabe verleiten ließ. Dafür konnte der Besucher den Abend im Hof vor dem Dom bei Wein und Rosenduft ausklingen lassen. Auch war der Dom nicht ganz voll geworden. Die Ankündigung „Händels IPOD“ hatte den einen oder anderen Freund der Alten Musik abgeschreckt, wurde vermutet.

(AK, TK)

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