Die Katze, die Weihnachten feiern wollte

19. Dezember 2018 | Rezensionen | Keine Kommentare

Hat mit Katze Weihnachten gefeiert: Tatjana Kruse

Einen gelungenen Erzählungsband gerade zu Weihnachten zu erwischen, ist gar nicht so einfach. Entweder kenne ich schon die Hälfte der Geschichten oder sie sind so seicht, dass Weglegen statt Weiterlesen die bessere Alternative ist. Schon deswegen ist „Die Katze, die Weihnachten feiern wollte“ der ideale Glücksgriff. Sie besteht zum größten Teil aus Originalbeiträgen, die überwiegend intelligent und erheiternd geschrieben sind. Ist es zum Selberlesen oder zum Verschenken? Beides trifft zu, aber warten Sie, noch bin ich nicht fertig mit dem Besprechen!

„Weihnachten ohne Katze. Es war nicht dasselbe“

Gekauft habe ich es mir wegen dem Beitrag von Tatjana Kruse, die wir auf der Criminale in Halle interviewt haben. So erwartete ich etwas Kriminales, denn wie sagte mir Frau Kruse – auch Krimikruse genannt! – : „Ich schreibe nur Krimis!“ Gleich erwischt! Nein, erwarten Sie davon nichts! Es gibt keinen Mord und Totschlag, es sei denn, sie zählen erlegte Mäuse dazu! Nein, es sind so richtige Weihnachtsgeschichten fürs Herz und für die Katz! Wir gegegnen dem Stoffbären Thomas Müller, der bei Eis und Schnee in der Stadt vergessen worden ist, und der Katze Sandra Kaiser, einer Streunerin. Für beide wird diese Begegnung schicksalshaft. „Die Katze, die zur Weihnacht kam“ ist gleichfalls die Geschichte einer Rettung. Die nächsten zwei Geschichten „Adonis“ und „Das Lächeln der Siegerin“ sind sich sehr ähnlich und haben einen ähnlichen Plott, den ich jetzt natürlich nicht verraten kann. Hier enthülle ich mein einziges Mißvergnügen an dem Bändchen. Entweder die Geschichten besser verteilen oder eine weglassen. Ich verrate nur eins: Es geht um Liebe und um Katzen. Schreiben und Katze, auch ein Thema, kommt in der Geschichte „M“ vor. Nun sind wir bei Tatjana Kruse angekommen, die schildert, wie sie frisch aus der Provinz kommt und in der Stadt eine Katze namens Rosa hütet, die gewohnt ist, im Park ausgeführt zu werden. Viel Vergnügen! Es sind natürlich auch einige traurigschöne Geschichte enthalten, wie „Findel“ und „Die spanische Katze“. In „Rosa und die Musketiger“ müssen literarische Katzen aus einer Bibliothek ausziehen. Kann man sich ein schrecklicheres Schicksal vorstellen! Aber seien Sie beruhigt, alles wird gut mit Dickens! Sehr weihnachtlich wird es bei „Der Barockoengel“, freuen Sie sich drauf. Deswegen möchte ich jetzt auch gar nichts mehr vorschwärmen. Lesen Sie selbst oder lesen Sie es Ihrer Katze vor. Wie Sie mögen! Auf jeden Fall viel weihnachtliche und katzenmäßige Besinnung und Gemütlichkeit!

TK

Die Katze, die Weihnachten feiern wollte

Herausgegeben von Dammel, Gesine

Verlag: Insel Verlag , 2. Aufl. (2018)

Aus der Reihe:  Insel Taschenbücher – Nr.4666

Kartoniert, 192 S., ISBN-10: 3-458-36366-1, 10

Print Friendly, PDF & Email

Kommentar schreiben