Dido und Aeneas: beeindruckende Opernaufführung in der Ulrichkirche

3. Juni 2016 | Rezensionen | Ein Kommentar

The Loves of Mars and Venus, oder „Dido und Aeneas“ von Henry Purcell ist eine verhältnismäßig kurze Oper, uraufgeführt 1689. Sie  ist eines der bedeutendsten Werke des barocken Komponisten. Sie handelt von der unglücklichen Liebe zwischen der karthagischen Königin Dido und dem legendären Helden der römischen Stastsgeschichte Aeneas. (Das Thema kam ja bereits schon einmal in einer HalleSpektrum-Rezension vor). Die Liebe zwischen dem ungleichen Paar, zerrissen von den gegenläufgen Machtinteressen, verläuft in Purcells Opernversion tragisch.  Raffiniert und eigenwillig nimmt er das Thema auf, um in sehr dichter Form Klagelieder der traumatisierten Prinzessin, aber auch die Gesänge von von Hexen und Geistern in einer geradezu fiebrigen, manieristischen Weise in Arien und Chorpartien umzusetzen.

Gestern abend erfuhr das Werk unter Leitung von Fabio Binizzo eine herausragende Inszenierung in der Ulrichkirche. Das  Ensemble „La Risonanza“ sowie der recht kleine, aber nahezu durchweg mit Sängern von Solistenqualität besetzte Chor sorgten für voluminösen, vielschichtigen Klang und eine beachtliches, rhytmisches  Tempo. Herausragend waren die Solisten, die sehr emotional vortrugen, und dabei – was für eine konzertante Opernaufführung untypisch ist – durchaus schauspielerisch expressiv, auf der Bühne agierten.

Dido and Aeneas Z 626 Konzertante Aufführung
Oper von Henry Purcell
The Loves of Mars and Venus

Masque von J. Eccles und G. Finger
Musikalische Leitung: Fabio Bonizzoni
Solisten: Raffaella Milanesi (Dido – Eratos Begleiterin, Thalia, Terpsichore), Richard Helm (Aeneas), Stefanie True (Belinda – Erato), Iason Marmaras (Sorceress – Eratos Begleiter), Michaela Antenucci (1. Hexe, Seemann), Anna Bessi (2. Hexe, 2. Frau, Geist)
Coro Costanza Porta

Enseble La Risonanza

 

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