300 Jahre königlich-preußische Saline in Halle

Die Salzgewinnung aus Sole hat in Halle (Saale) eine bis in die Bronzezeit zurückreichende Geschichte. Darüber gab es in der Vergangenheit zahlreiche Publikationen und dennoch gibt es immer wieder neue historische Aspekte zu entdecken, die u.a. auch auf Tagungen vorgetragen werden.

Die mdv-Neuerscheinung zur mitteldeutschen Salzgeschichte versammelt die Beiträge des 11. Tages der sachsen-anhaltischen Landesgeschichte, der am 15./16. Oktober 2021 in den Franckeschen Stiftungen stattfand. Die Veranstaltung nahm das dreihundertjährige Jubiläum der königlich-preußischen Saline in Halle zum Anlass, um nach Perspektiven einer Salzgeschichte für die Stadt- und Landesgeschichte sowie für die „Public History“ zu fragen.

Die neun Beiträge von renommierten Historiker*innen beleuchten anhand neuester Forschungsergebnisse z.B. die prähistorische Salzsiederei in Halle oder die bauliche Entwicklung der königlichen, später pfännerschaftlichen Saline vor dem Klaustor in Halle. Andere Autor*innen widmen sich den rechtlichen Grundlagen der vormodernen Salzgewinnung (14. bis 17. Jahrhundert) oder der Saline unter brandenburgisch-preußischer Verwaltung. Die Verbindungen und die Konkurrenz der halleschen Saline mit dem österreichischen Hallein (speziell für das nördliche Franken) und zu den westfälischen Salineorten werden ebenfalls ausführlich behandelt.

Ergänzt wird die Neuerscheinung, die in der Reihe „Quellen und Forschungen zur Geschichte Sachsen-Anhalts“ erschienen ist, durch einige historische Abbildungen.

Michael Hecht (Hg.): „Dreihundert Jahre königlich-preußische Saline in Halle – Kontinuitäten und Wendepunkte mitteldeutscher Salzgeschichte in vergleichender Perspektive“, Mitteldeutscher Verlag Halle 2023, 40,00 €, 276 S., ISBN 978-3-96311-699-5