Wegen Fachkräftemangel: Land setzt zunehmend wieder auf Verbeamtung

23. Oktober 2017 | Politik | Ein Kommentar

Die Landesregierung folgt dem Vorschlag von Finanzminister André Schröder zur Wiedereinführung der Verbeamtung von Spezialisten der Gebäudetechnik. Damit sollen Fachkräfte im Land gebunden werden, um Investitionen zu beschleunigen. Offiziell heißt das: „Wiedereinführung der beamtenrechtlichen Laufbahn „Technischer Verwaltungsdienst der Fachrichtung Maschinen- und Elektrotechnik“ – dahinter verbirgt sich das immer schwieriger werdende Anwerben von Spezialisten für den Hochbau des Landes.

Vor etwa siebeneinhalb Jahren war diese spezielle beamtenrechtliche Laufbahn abgeschafft worden, weil damals die Situation auf dem Fachkräftemarkt noch entspannt war, heißt es nu8n aus dem Ministerium.

Noch vor wenigen Jahren beschränkte sich das Land Sachsen-Anhalt auf die Verbeamtung von Mitarbeitern auf die „Wahrnehmung hoheitlicher Aufgaben“, mehr und mehr wird nun das Prinzip wieder gelockert. Der Vorteil besteht auch darin, dass der beamte zunä#chst – in den Anfangsjahren – im Vergleich zu Angestellten nicht wesentlich teurer ist. Teurer wird der Beamte erst, wenn er pensioniert wird. Dagegen muss das Land bei Angestellten die fälligen Beiträge an gleich mit dem Gehalt an die Rentenkasse abführen. Eine Verbeamtung zahlt erst die nächste Generation – die Landeskasse hat also erst einmal Luft. Insgesamt gibt es in Sachsen-Anhalt etwa 24.000 Beamtinnen und Beamte.

Das stellt die Landesregierung selbstverständlich anders dar, und lässt Finanzminister André Schröder frohlocken: „Die nun wieder geschaffene Aussicht auf eine Verbeamtung und die damit verbundene Planungssicherheit für die hochqualifizierten Techniker sind ein Pfund, mit dem nur der Öffentliche Dienst wuchern kann. Ich hoffe, dass somit neue Anreize für diese wichtige Arbeit im Land gegeben sind und dass diese Anreize auch dabei helfen, Investitionen an öffentlichen Gebäuden zu beschleunigen!“

 

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