Warum es einfacher ist, in Halle Hotelhochhäuser zu bauen, als ein Zirkuszelt für Kinder

3. August 2018 | Politik | 7 Kommentare

Die Stadtverwaltung hat dem Zirkus Klatschmohn (Zentrum für Zirkus und bewegtes Lernen e.V.) mit sofortiger Wirkung ein Nutzungsverbot für den Rossplatz ausgesprochen. Deshalb baut der Verein derzeit sein großes Zirkuszelt am Standort ab. Dazu Johannes Krause, Vorsitzender der SPD-Fraktion Stadt Halle (Saale): „Es ist äußerst bedauerlich, dass Stadtverwaltung und Verein keine Lösung zur Standortfrage gefunden haben. Ein Zirkuszelt, das erst im Januar 2018 das Orkantief Friederike unbeschadet überstand, soll nun plötzlich nicht mehr sicher sein. Die Leidtragenden sind vor allem die Kinder und Jugendlichen. Es ist absolut unverständlich, dass der Oberbürgermeister anscheinend nicht dazu in der Lage ist, am Rossplatz die Standortfrage für ein Zirkuszelt zu klären, während er aber gleichzeitig nur rund einen Kilometer Luftlinie entfernt am Riebeckplatz im Eilverfahren die Standorte für Hotels und Bürotürme festlegen kann.“ Die SPD-Fraktion fordert den Oberbürgermeister auf, nun endlich zu handeln und mit dem Verein eine tragfähige Lösung zu finden. Der Verein hat einen Antrag auf Nutzung des Platzes für zwei kleinere Zelte gestellt. Die Bearbeitung des Antrages lässt aber auf sich warten. Am 13. August sollen die Kursangebote wieder starten. „Gelingt es nicht, dass Stadt und Verein sich bis dahin einigen, fallen die Angebote ersatzlos weg. 100 bis 150 Kinder und Jugendliche sowie deren Eltern würden so im Regen stehen gelassen. Das Mantra des Oberbürgermeisters, immer im Sinne der Bürger und Vereine zu handeln, bekommt an dieser Stelle erheblich Risse – und das nicht zum ersten Mal.“

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