Umweltschützer kritisieren Vorhaben der Stadt am Hufeisensee

28. Dezember 2020 | Politik, Umwelt + Verkehr | 6 Kommentare
In den vergangenen Jahren ist der Wasserpegel des Hufeisensees in Halle gesunken. Nun soll das Wasser angestaut werden, damit der Pegel wieder um zehn Zentimeter ansteigt und die Berieselung des angrenzenden Golfplatzes weiterhin gewährleistet ist. Nach den Plänen der Stadt sollen in naher Zukunft außerdem Ferienhäuser am See errichtet werden und neue Touristen anlocken.

Gegen diese Pläne formiert sich nun jedoch Widerstand: Nach Meinung des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) bedrohen schon heute der Golfplatz und der 6 km lange asphaltierte Rundweg um den See den so wichtigen Lebens- und Rückzugsraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten.

„Es ist unverantwortlich, dass die steuerfinanzierten Verantwortlichen in Politik und Verwaltung der Stadt Halle (Saale) immer mehr die Entwicklung des Hufeisensees und seines Umfeldes nach dem Golfplatz auszurichten, dessen Errichtung schon skandalös genug ist.“, argumentiert der AHA und fordert die Stadträte auf, die geplanten weiteren Zerstörungen an Umwelt, Natur und Landschaft sofort und unwiderruflich zu stoppen.

Für Kritik sorgt zudem der Bau für die DRK-Wasserwacht am Westufer des Hufeisensees. Damit einher gehe eine vollständige oder weitgehende Zerstörung des gesamten Schilf- und Sukzessionsbereiches. „Es ist skandalös, was hier Verantwortliche aus Politik und Verwaltung der Stadt Halle (Saale) sowie des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) an Schäden in Natur und Landschaft angerichtet haben.“

Der AHA vermutet in seiner Pressemitteilung sogar Zusammenhänge zwischen der Genehmigung des Baus und der Mitgliedschaft des Vorsitzenden der DRK Wasserrettung Dr. Sven Thomas im Unterstützerverein für Halles Oberbürgermeister „Hauptsache Halle“. Der Verein fordert daher eine tiefgründige und lückenlose Prüfung eines möglichen Interessenkonfliktes.

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