Streit um kostenlose Tickets für VIP-Lounge im Stadion

22. Mai 2013 | Politik | 13 Kommentare

Um die kostenlosen Sitze der Stadtverwaltung in der Lounge des Erdgas Sportparks in Halle (Saale) ist ein Streit entbrannt. Grund: bislang standen den Fraktionen Tickets zu. Oberbürgermeister Bernd Wiegand hat dieses Verfahren nun geändert. Demnach sollen über das Dienstleistungszentrum Bürgerengagement die Freikarten für HFC-Spiele an ehrenamtlich tätige Hallenser verteilt werden.

„Ich habe mich gewundert, dass sie so damit umgehen“, sagte Johannes Krause (SPD) im Hauptausschuss. Denn für ihn und seine Fraktionskollegen sei es eine Möglichkeit gewesen, dort in politische Gespräche zu kommen. „Diese Argumentation, dass mir jemand über den Weg läuft, ist nicht stichhaltig“, sagte OB Wiegand daraufhin. „Sie kennen sich. Das muss ein Treffen nicht zwingend im Stadion sein.“ Das Verfahren, die Karten mal der oder der anderen Fraktion zu geben, sei nicht sinnvoll. Das DLZ Bürgerengagement entscheide im 14-tägigen Rhythmus, wehr sich ehrenamtlich für die Stadt eingesetzt habe.

„Wir sind auch ehrenamtlich tätig“, sagte Inés Brock (Grüne). Sie finde das Verhalten des Oberbürgermeisters nicht nachvollziehbar. „Es enttäuscht mich zutiefst“, sagte auch Tom Wolter (MitBürger) zum Vorgehen des Stadtoberhaupts. Seine Fraktion habe bereits einen Terminplan aufgestellt, wer wann ins Stadion gehen darf. Insbesondere die sachkundigen Einwohner sollten auf diese Weise gewürdigt werden. Es sei für ihn hochgradig peinlich gewesen, das wieder abzusagen. Wolter verwies auf eine schriftliche Vereinbarung mit der Verwaltung zu den Tickets. Gertrud Ewert (SPD) nannte das Verfahren intransparent. „Wir wissen überhaupt nicht, ob die Vergabe an bestimmte Personen berechtigt ist.“

OB Wiegand machte deutlich, dass er sich selbst seit Jahren seine Jahreskarte selbst kaufe und sich nicht in den VIP-Bereich setze. Er wolle aber über das Verfahren nachdenken. Den Stadträten solle nun eine Liste zugestellt werden, wer bereits in den Genuss von Tickets gekommen ist.

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