Straßennamen: CDU will Ernst Kamieth gegen Helmut Kohl austauschen
6. Juni 2018 | Politik | 21 Kommentare„Anlässlich des ersten Todestages von Dr. Helmut Kohl am 16. Juni 2018 werden die Ernst- Kamieth-Straße inklusive des Ernst-Kamieth-Platzes in Dr. Helmut Kohl Straße umbenannt“, heißt es in einem Stadtratsantrag von Andreas Scholtyssek (CDU).
Seine Begründung: „Dr. Helmut Kohl wurde für sein Lebenswerk mit der Ehrenbürgerschaft Europas geehrt. Während seiner sechzehnjährigen Amtszeit als Bundeskanzler brachte er nicht nur die europäische Integration entscheidend voran. Helmut Kohl nutzte auch die einmalige Chance
zur Wiedervereinigung Deutschlands. Durch diesen herausragenden Verdienst um die deutsche Einheit hat sein Name einen festen Platz in den Geschichtsbüchern. An dieses großartige Werk, das unser aller Leben grundlegend verändert hat, soll mit der Benennung einer Straße erinnert werden.“
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Kohl als Macher der Deutschen Einheit ist geradezu lächerlich. Den Weg bereitet haben seine Vorgänger und den akuten Anlaß gab es durch Gorbi. Kohl ist zur deutschein Einheit gekommen wie die Jungfrau zum Kinde. Von seinen moralisch fragwürdigen Aktionen mal ganz abgesehen. Hier versucht man den Teufel mit dem Belzebub auszutreiben. Beide keinen Bezug zu Halle.
neben schon vorhandenen „Birnenweg“ @schulze wäre auch der Eierweg als Alternativausweisung „In Gedenken an Helmut“
https://www.mz-web.de/image/7523994/2×1/940/470/262621b66aa9ae3891d8044ea6438b16/MP/helmut-kohl-in-halle–1300342867310-.jpg
Das LVwA in der Kamieth-Straße 2… Neee, dass geht gar nicht!
( Ironie aus )
Die CDU geht bei ihrer Vorschlagsliste wohl immer nach dem MOtto vor: Welchen ungeliebten Namen will ich am liebsten wieder loswerden. Diesmal muss wohl Kohl dafür als Bauernopfer herhalten.
@wolli : warum sollte ein Angestellter der ostdeutschen Reichs (S) bahn auf seinem ostdeutschen Arbeitsplatz keine rote Fahne aufhängen dürfen? Die Bahnhöfe waren nämlich Hoheitsgebiet der Bahn, nicht des Senats. Also war der Herr K. dort sogar im Recht, der andere eben im Rechtsirrtum, weil nicht sein Handlungsgebiet. Hier hätte rein formal nur die Trapo was zu sagen gehabt, nicht die Stumm-Truppen.
heiwu schrieb:
“ Rechte Polizeigewalt. Kann weg aus der kollektiven Erinnerung, ein Fliegenschiss halt“
In Westberlin war die Polizeigewalt rechts, in Ostberin linka.
Ich würde den Kamieth-Platz in „Blühende Landschaft“ umbenennen. Das würde gut zur „Frohen Zukunft“ passen.
@schulze: Einspruch, er hat 2 bereits. Du hast den Eierweg vergessen! Das sollte man mal mit Farbfilm aufnehmen!!
Und er wird quasi sprichwrtlich mehrmals geehrt, indem man sagt:“Na, so ein Kohl!“
Das sollte genug sein!
Wer war eigentlich Hordorf, der Äußere? Vielleicht würden seine Erben weniger Widerstand gegen die Umbenennung seiner Straße leisten.
@Wolli: Rechte Polizeigewalt. Kann weg aus der kollektiven Erinnerung, ein Fliegenschiss halt
Kohl hat doch „seine“ Straße schon: Birnenweg
Als der Westberliner Eisenbahner auf einem Westberliner S-Bahnhof, der von der DDR betrieben wurde, die rote Fahne hißte, kam es zu einem Handgemenge mit einem Westberliner Polzisten, wobei Ernst Kamieth einen Faustschlag erhlelt an dessen Folgen er später starb. Die DDR hat daraufhin flächendeckend Straßen, Plätze, Bahnhofsanlangen nach Ernst Kamieth benannt. Mit Halle hat der arme Kamieth gar nichts zu tun. Dieser Straßenname ist absolut unpassend und kann weg..
Es war ja schon nicht verständlich, warum ausgerechnet der Bahnhofsvorplatz zu Genschers Ehren herhalten musste. Da zeigt die CDU/FDP-Fraktion immer sehr viel Feingefühl.
Dürfen wir also davon ausgehen, dass sie nun nach der endlosen Genscher-Nummer doch mitbekommen haben, was Kamieth für einer war und dass in der Nachbarschaft, was wir alle lustig fanden, doof finden.
„Ernst- Kamieth-Straße inklusive des Ernst-Kamieth-Platzes“
Vielleicht sollte man ihnen aber mal jemand erklären, dass ein Platz nicht zu einer Straße gehört, sondern das zwei Dinge sind.
Irgendjemand schrieb einmal, dass Halles Hauptbahnhof der schönste Ort der Stadt ist, weil man die Stadt dort verlassen kann.
Die Gegend da zwischen Bahnhof und Busbahnhof ist derart hässlich, die kann gerne nach Kohl benannt werden.
Ich hatte einen Scheiß-Tag, aber darüber musste ich denn doch lachen.
Danke.
Man sollte nicht grundsätzlich gegen eine Ehrung sein. Er hat einen grundsätzlichen Beitrag dafür geleistet, dass Satirezeitschriften etwas zu schreiben haben.
Mit seinem unmoralischen ungesetzlichen Verhalten in der Spendenaffäre hat Helmut Kohl das Anrecht verwirkt, geehrt zu werden.
Meine Meinung!
Erst ehren wir den gelben, dann den schwarzen Politiker. So ein bunter Kindergarten.
Kohl-Ehrung nur mit Zusatzschild der Bürgerstiftung:
„Ich habe gelogen: keine blühenden Landschaften und dafür schwarze Kassen.“
Ausgerechnet Ernst Kamieth gegen Kohl austauschen – das gibt eine wunderbare ideologische Straßenschlacht, ich hol mir schon mal Chips.