Stadt will 3500 Grundstücke für Einfamilienhäuser ausweisen: was sagen die Grünen dazu?

28. Mai 2021 | Politik | 13 Kommentare

Die Stadt möchte aufgrund des wachsenden Bedarfs junger Familie 3500  neue Grundstücke für Einfamilienhäuser ausweisen. Der Stadtverband  BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Halle (Saale) positioniert sich dazu folgendermaßen:

„Wir fordern die Stadt auf, auch beim Thema Bauen die eigenen kommunalen  Klimaziele zu berücksichtigen. Die Erstellung und der Betrieb von  Gebäuden sind laut Bericht des Umweltbundesamtes von 2019 für ca. 30% der CO2-Emmissionen in Deutschland verantwortlich. Davon können wiederum je nach Bauweise, Betriebskonzept und Nutzungsdauer eines Gebäudes bis
zu 40% allein auf die Herstellung eines Gebäudes entfallen (sog. graue Energie).

Ziel muss ein in Summe CO²-neutraler Lebenszyklus sein: Bau (durch nachwachsende Baumaterialien, Baustoffrecycling), Betrieb (Verwendung regenerativer Energien, natürliche Temperierung) und Abriss (Recycling statt Downcycling, cradle to cradle). Außerdem fordern wir eine Bauweise, die für das Mikroklima vorteilhaftes Regenwassermanagement mit
einbezieht. Wir wollen darauf hinarbeiten, dass zukünftig ausschließlich ökologisch  nachhaltig und nach Kriterien anerkannter Zertifizierungen gebaut wird.

Als ersten Schritt fordern wir die Stadt Halle auf, bei den Grundstücken für die neuen Einfamilienhäuser eine Mindestquote für Alternative Baustoffe (Naturbaustoffe, Recyclingbaustoffe) festzusetzen, die von den
Bauherr*innen einzuhalten sind. Photovoltaik, Solarthermie, Dach- und Fassadenbegrünung sollten wo möglich gefordert und gefördert werden. Außerdem sollten eine anteilige Fläche zur Verfügung gestellt werden, auf der ein komplett CO2-neutrales Bauprojekt als Modellprojekt realisiert werden kann.

Weiter fordern wir die Stadt auf, die Innenstadt als Wohnort für Familien attraktiver und für Kinder sicherer zu gestalten. Es sollten Konzepte entwickelt und öffentlich diskutiert werden, wie öffentliche
Räume genutzt werden und eventuelle neue freie Räume für mehr Grün, Spielmöglichkeiten, Gemeinschaftsgärten, Kultur für mehr urbane Lebensqualität in der Innenstadt genutzt werden kann.“

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