Stadt Halle muss Radwegeinrichtungen der Ludwig-Wucherer-Straße neu planen
13. November 2018 | Umwelt + Verkehr | 13 KommentareWie HalleVerkehrt heute mitteilte, hat die Stadt Halle festgestellt, dass die Verkehrseinrichtungen für Fahrradfahrer in der Ludwig-Wucherer-Straße durch die Stadt neu zu planen sind.
In einem Schreiben der Stadt Halle, welches HalleSpektrum vorliegt, hat die Abteilung Stadtordnung in Antwort auf einen Antrag auf Aufhebung der Radwegbenutzungspflicht zwar festgestellt, dass eine Anordnung der Radwegbenutzungspflicht nach den geltenden Vorschriften und unter Zugrundelegung der Verkehrszählung von 2012 noch grundsätzlich zulässig wäre. Gleichzeitig hat die Behörde jedoch festgestellt, dass die baulichen Voraussetzungen für die Einrichtung von (benutzungspflichtigen) Radstreifen in der Ludwig-Wucherer-Straße nicht vorliegen.
Benutzungspflicht an Einmündung Willy-Lohmann-Straße rechtswidrig
Die Bauweise des benutzungspflichtigen Radstreifens an den Einmündungen der Willy-Lohmann-Straße ist in beiden Richtungen hinsichtlich der Breite des Radweges zu gering. die notwendige Mindestbreite von 1,50 m wird hier mit nur 1,00 m um ein Drittel unterschritten. Auch das Fehlen relevanten Schwerverkehrs (nur 1-2 % des Verkehrs ist Schwerlastverkehr) lasse eine Benutzungspflicht dieser Radwegstreifen nicht zu. Da sich an diesen Stellen auch noch abrupte Verschwenkungen in der Radwegführung befänden, rechtfertigten auch die örtlichen Verhältnisse keine Benutzungspflicht. Der bisherige Radweg könnte jedoch ohne Benutzungspflicht weiter angeboten und genutzt werden.
Radwege an Längsparkplätzen neu zu planen
Hinsichtlich der Radwegführung seitlich der Parkplätze an der Ludwig-Wucherer-Straße stellt die Behörde zunächst fest, dass diese Radwege mit 1,50 m der Mindestbreite gerade entsprechen. Jedoch sei zu längs parkenden Kfz ein Sicherheitsstreifen von 0,50 m einzurichten. Der Kfz-Fahrstreifen entspricht in der Ludwig-Wucherer-Straße mit 3,30 m der Regelbreite. Aufgrund dieser baulichen Einrichtung, dürfte für die Längsparkplätze nur eine Breite von 1,80 m vorgesehen werden, was nur der Mindestbreite für Parkplätze entspreche (und wohl ein Gutteil der in Halle betriebenen Kfz vom Parken in der LuWu ausschließen würde). Gleichzeitig sei eine Kombination von mehreren Mindestbreiten zwischen Kfz-Fahrstreifen, Radfahrstreifen und Stellplätzen nicht zulässig. Das Schreiben schließt damit, dass die Radverkehrsführung in der Ludwig-Wucherer-Straße als innerörtliche Hauptverkehrsstraße neu zu planen ist. Dabei könne es auch zu einer Neuplanung der unterschiedlichen Verkehrsarten und deren Verknüpfungen kommen. Zuständig hierfür sei aber der Fachbereich Planen mit dessen Abteilung Verkehr.
PZ
mit Material von HalleVerkehrt
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Wenn die Pflicht zur Nutzung nicht rechtmäßig ist, sollte man die Abschaffung der Radwege in der LU-WU erwägen. Ich als Radfahrer brauche sie nicht, als Autofahrer auch nicht.
„Du träumst sicher noch von viel mehr. Du erklärst immer es wären zu viele Autos für zu wenig Parkplätze und willst erst mal die ärmsten verkraulen.“
1. Er will garantiert (!) niemanden kraulen!
2. Die Ärmsten fahren besser Fahrrad, damit sie nicht ärmer werden.
„Gleichzeitig, damit es auch schnell genug geht, kämpfst du aktiv gegen bestehende Verkehrsräume.“
Den Kampf um Verkehrsräume. Es gibt eine StVO. Die geht grundsätzlich von Gleichberechtigung zwischen Rad und Auto aus. Du redest dir da was ein.
„Alles unter dem Vorwand etwas für die Verkehrssicherheit zu tun.“
Du willst doch sicher auch nicht auf einer Autobahnmit Spurbreite 1,85 m fahren? Erstmal selbst in den Spiegel schauen!
„Das erinnert ein bisschen an den Herrn mit den Montagsdemos, den Rechtsstaat ausnutzen und den angeblich guten Zweck predigen.“
Hier geht deine Phantasie durch.
@halleverkehrt
Du träumst sicher noch von viel mehr. Du erklärst immer es wären zu viele Autos für zu wenig Parkplätze und willst erst mal die ärmsten verkraulen. Gleichzeitig, damit es auch schnell genug geht, kämpfst du aktiv gegen bestehende Verkehrsräume. Alles unter dem Vorwand etwas für die Verkehrssicherheit zu tun. Das erinnert ein bisschen an den Herrn mit den Montagsdemos, den Rechtsstaat ausnutzen und den angeblich guten Zweck predigen. Zum Glück ist beides durchschaubar.
Passend zum Thema:
https://nationaler-radverkehrsplan.de/de/aktuell/nachrichten/fahrrad-hat-gesamtgesellschaftlichen-nutzen-von-30
Farbi live: „Und was zahlen Radler fürs Parken?“
Auf Heller und Pfennig genauso viel wie Autofahrer. Denn es gibt keine Straßensteuer. Punkt.
Zusatz: Für dich scheint es auch UNVORSTELLBAR zu sein, dass es Radfahrer gibt, die ein Auto besitzen. Was sagst du eigentlich zu denen?
@nix idee
Wenn schon dann Verkehrszeichen Nr. 251. Nicht der Gefährdete muss weg, sondern die Gefahr.
@nixIdee: Du meinst, eine Fahrradstraße draus machen und die Autos ganz aussperren? Das wäre mir zu radikal. ich denke schon, dass man mit ein paar kleinen Änderungen erst mal auskommt. Nur wie man die Sicherheitsabstände realisiert, wird spannend.
@Phillipp: die Außenspiegel dürfen rausragen, es geht um den Abstand Autotür -> Radweg. Also exklusive Außenspiegel 1,80 – der Ford Focus ist knapp drüber.
Wenn es dort wirklich so gefährlich ist, hilft wohl nur ein Verkehrszeichen Nr. 254.
[quote]Das ist doch einfach. Wer zu breit ist, wird abgeschleppt.[/quote]
Hm. Die 1,80m sind aber inklusive Außenspiegel. D.h. die Autos, die dort Parken dürften maximal zwischen 1,4 und 1,5 m breit sein. Habe Zweifel, dass wir davon besonders viele Autos in Halle finden werden…
Von daher ist die Argumentation, dass es einer komplett neuen Planung bedürfe eigentlich nachvollziehbar. Wer weiß vielleicht ergibt sich ja, dass es keine Parkplätze mehr gibt, weil anders nicht Bauplanungstechnisch möglich…
Na prima, das alles für Radler, die für ihre Sonderwünsche nichts bezahlen. Sonst kassiert die Stadt von jedem, der nur einen Stuhl auf die Straße stellt. Die meisten PKW-Parkmöglichkeiten sind mit Parkautomaten bestückt. Und was zahlen Radler fürs Parken?
Das ist doch einfach. Wer zu breit ist, wird abgeschleppt.
Die LuWu ist im Unfallatlas ein Schwerpunkt der Radverkehrsunfälle (unfallatlas.statistikportal.de, oben rechts ist die Suche). Deshalb wäre gut, wenn man die Änderungen gleich im Bezug auf Unfallvermeidung durchgeht. Außerdem spart es vielleicht Doppelarbeit, die Betroffenen mit einzubeziehen.
Wie man genau das Problem der Autos lösen kann, die zu breit für die 1,80m Parkstände sind, weiß ich noch nicht.