SPD, CDU und FDP für Neubau am Riebeckplatz

28. Juli 2015 | Politik | 6 Kommentare

Halles Stadtpolitik spricht sich für einen Neubau am Riebeckplatz aus. Kürzlich schon hatte der Stadtrat den grundsätzlichen Weg dafür freigemacht und den Bebauungsplan beschlossen. Ursprünglich hatte Oberbürgermeister Bernd Wiegand an dem Standort einen Verwaltungsneubau favorisiert, davon nun aber wieder Abstand genommen. Stattdessen soll der Standort für ein Bürohaus genutzt werden.

FDP-Landeschef Frank Sitta sieht in einem Neubau die Chance, den Riebeckplatz für einen Standort der digitalen Industrien zu machen. Man könne die Anziehungskraft für Jungunternehmer erhöhen. Der Riebeckplatz sei mit seiner zentralen Lage und der guten Verkehrsanbindung ideal.

Ähnlich sieht es die SPD. Der Platz biete „ein riesiges, aber kaum genutztes Potenzial“. Der Neubau könnte nach Ansicht der Sozialdemokraten zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Es biete sich die Chance, den oberen Boulevard wiederzubeleben. Daneben könnte an zentraler Stelle ein neuer Wirtschaftsstandort mit hochwertigen Arbeitsplätzen entstehen. Interessenten stünden bereit. Derzeit würden reihenweise hochqualifizierte Absolventen aus den Bereichen Medienwissenschaft, Design und Informatik Halle in Richtung Berlin oder Leipzig verlassen, Halle habe nur ein unzureichendes Standortmanagement.

Die Entwicklung des Riebeckplatzes könne aber nur ein erster Schritt zur besseren Förderung der Digitalwirtschaft in Halle sein. Die SPD-Fraktion fordert mittelfristig die Bildung eines „Clusters Kreativwirtschaft“. Für dessen Umsetzung sei es von zentraler Bedeutung, dass Gründer und bestehende Unternehmen mit Expansionswunsch gleichermaßen, schnell und unbürokratisch Flächen auf dem neuesten technischen Standard anmieten können. Wenn der Multimedia-Standort Halle zukunftsfähig sein soll, dürfe Halle die Entwicklung nicht nur mitgehen, sondern müsse alle Anstrengungen unternehmen, um unseren Mitbewerbern voraus zu sein. Dafür bedürfe es aus unserer Sicht nicht zuletzt einer stärkeren Einbeziehung von Vertretern der Branche.

Die CDU Halle-Ost begrüßt das vorgeschlagene und beschlossene Leitbild für den Riebeckplatz und die Chancen, die sich aus einer städtebaulichen Reparatur und Nachverdichtung des Riebeckplatzes ergeben. Dieses Leitbild muss aber mit Leben gefüllt werden, so der Vorsitzende Roland Hildebrandt. Die Verknüpfung mit einer Verwaltungsmodernisierung und Verwaltungskonzentration, wie von der Stadtspitze ursprünglich angedacht, ist dabei ein richtiger Ansatz. Die Standorte der Stadtverwaltung müssen reduziert werden und die Möglichkeit der Realsierung eines zentralen Neubaus als Ankerinvestition im Stadtkonzernverbund ist eine große Chance, die nicht vertan werden sollte. Es gibt zahlreiche Städte, wie beispielsweise Göttingen, die Lutherstadt Wittenberg oder Halberstadt, die durch die Reduzierung und Konzentration ihrer Verwaltungsstandorte interne Abläufe restrukurieren und dauerhaft neue finanzielle Spielräume erlangen konnten.

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