SPD-Ratsfraktion kritisiert OB: unter der Haushaltssperre leiden Schulen und Kultureinrichtungen

13. März 2019 | Politik | 7 Kommentare

In der heutigen Beigeordnetenkonferenz hat OB Wiegand  durch das Ausreichen einer Verwaltungsvorschrift angewiesen, die durch den Stadtrat beschlossenen Änderungen zum Haushalt 2019 erst einmal nicht auszuzahlen. Grund sei der Konsolidierungsdruck, der auf der Stadt laste, soll Wiegand als Begründung angeführt haben. Damit scheint sich zu bestätigen, dass die „Haushaltsperre“ nun wohl doch nicht ein bloßer Entwurf oder eine verwaltungstechnische Übung ist.

Nicht einverstanden ist damit unter Anderem die SPD-Fraktion im Stadtrat.  „Der Grund der faktisch chronischen Unterdeckung des Haushalts liegt nicht etwa in den Änderungsanträgen der Fraktionen, sondern vielmehr in der mangelnden Zahlungsfähigkeit der aus Investitionskrediten erfolgenden Verpflichtungen. Diese wurden in den letzten Jahren konsequent durch die Verwaltung verschleppt. Die Vorschläge der Fraktionen wurden stets mit Deckungsvorschlägen versehen“, meint Johannes Krause, Vorsitzender der SPD-Fraktion. Krause war einer der Ersten Kritiker, die im Ende des vergangenen Jahres öffentlich davor warnten, dass der angeblich ausgeglichene Haushalt der Stadt Halle eine Fiktion sei.
Heute formulierte es Krause so:  „Seit sieben Jahren legt der Oberbürgermeister dem Stadtrat nun vermeintlich ausgeglichene Haushaltspläne vor. Seit sieben Jahren verändern die Vorschläge des Rates nichts an der der Planbilanz. Trotzdem ist der Rahmen der Liquiditätskredite in der gleichen Zeit um mehr als 70 Millionen Euro angestiegen. Mit Blick auf diesen Betrag wirkt die Summe der durchweg bilanziell neutralen Änderungsvorschläge der Fraktionen geradezu marginal“. Die aktuellen Äußerungen des Oberbürgermeisters seien lediglich der Versuch, die prekäre finanzielle Lage, in die Wiegand  die Stadt in seiner letzten Amtszeit gebracht habe, den ehrenamtlichen Stadträten anzuhängen. „Nun sind aber die Schulen, die Empfänger sozialer Leistungen und die Kulturschaffenden die Leidtragenden.“

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