SPD: Kein Wegschauen bei der Krise an der europäischen Grenze, sondern Verantwortung übernehmen!

5. März 2020 | Politik | 5 Kommentare
Sachsen-Anhalt darf nicht mitmachen beim Missbrauch von Menschen als politisches Druckmittel, erklärt uns die AG Migration und Vielfalt in der SPD Sachsen-Anhalt, und erläutet weiter:
„Die tragischen Ereignisse an der griechischen Grenze können nicht ausgesessen werden, wie Holger Stahlknecht es sich wünscht. Auch Sachsen-Anhalt steht in der Verantwortung, besonders schutzbedürftigen Menschen wie Kindern, Frauen und Kranken direkt zu helfen.“ so Igor Matviyets, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Migration und Vielfalt in der SPD Sachsen-Anhalt. Die Eskalation des Konflikts in Syrien wird durch die türkische Regierung unmittelbar zum europäischen Problem. Mehrere tausende Geflüchtete werden vor die Grenze Europas gefahren, um politischen Druck auszuüben. Während sich an den Grenzen tragische Szenen abspielen, begnügt sich Holger Stahlknecht mit der Warnung, dass sich das Jahr 2015 nicht wiederholen darf.

Die Würde des Menschen darf nicht an der griechischen Grenze beerdigt werden

Igor Matviyets weiter: „Die Werte, die uns als Gesellschaft ausmachen, können nicht an der Grenze Europas abgelegt werden. Unsere Aufnahmestrukturen in Sachsen-Anhalt sind durch die Erfahrung der vergangenen Jahre gut vorbereitet. Wir können und müssen in dieser Krise Verantwortung übernehmen. Die Unterscheidbarkeit zwischen der AfD und der Kenia-Koalition, als Bollwerk für die Demokratie, ist in Gefahr, wenn wir die Würde von Menschen missachten.“
Es braucht eine sofortige humanitäre Unterstützung für die Geflüchteten in Nordsyrien, an der türkisch-griechischen Grenze und in den griechischen Flüchtlingslagern. Die Aussetzung jeglicher Asylverfahren in Griechenland verstößt gegen die Genfer Flüchtlingskonvention und muss umgehend durch die EU geahndet werden. Um die humanitäre Katastrophe schnell zu lindern und Griechenland zu entlasten, kann das Angebot des Städtenetzes „sichere Häfen“ sofort angenommen und umgesetzt werden. Die Städte haben angeboten, die insgesamt rund 500 unbegleiteten Minderjährigen aus den griechischen Flüchtlingslagern aufzunehmen – auch in Sachsen-Anhalt, wo sich mit Halle (Saale) und Magdeburg zwei Städte als sicheren Hafen angeboten haben.
Die Arbeitsgemeinschaft Migration und Vielfalt fordert die Landesregierung auf, sich gegenüber dem Bundesinnenministerium dafür einzusetzen, dass die Städte die Flüchtlingskinder aufnehmen können. Damit das freiwillige Engagement von Ländern und Kommunen künftig schneller realisiert werden kann, fordert die Arbeitsgemeinschaft für Migration und Vielfalt die Landesregierung dazu auf, sich der Bundesratsinitiative von Berlin und Thüringen anzuschließen, wodurch der § 23 Absatz 1 Satz 3 AufenthG dahingehend geändert werden soll, dass die Länder das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat zukünftig lediglich informieren anstatt dessen Einvernehmen einholen zu müssen, wenn sie eigenständig Geflüchtete aufnehmen wollen.

Hintergrund:

Die Arbeitsgemeinschaft Migration und Vielfalt der SPD Sachsen-Anhalt setzt sich ein für ein respektvolles interkulturelles Zusammenleben, Chancengleichheit für Zugewanderte und die Bekämpfung von Fremdenfeindlichkeit ein.
Eine Mitteilung der AG Migration und Vielfalt der SPD Sachsen-Anhalt, Foto: HalleSpektrum
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