Sparberater: Wiegand will nicht im Hauptausschuss diskutieren
18. September 2012 | Politik | 3 Kommentare„Ich habe die Hoffnung, dass Sie diesmal an den entsprechenden Beratungen mit dem Landesverwaltungsamt teilnehmen und sich nicht wieder verweigern“ – mit diesen Worten hatte Oberbürgermeisterin Dagmar Szabados ihren designierten Nachfolger Bernd Wiegand gebeten, in der kommenden Hauptausschusssitzung seine Pläne zum weiteren Verfahren um den Sparberater darzulegen. Denn Wiegand hatte eine eigene Version der Ausschreibung erstellt.
Allerdings informierte Wiegand das scheidende Stadtoberhaupt nun, dass er in der Sitzung hinter verschlossenen Türen nicht über das Thema reden werde. Der Hauptausschuss sei nicht der richtige Ort, um über die Personalplanung seine Amtszeit betreffend zu reden. Mit den Fraktionsvorsitzenden habe er diesbezüglich schon Gespräche geführt.
Damit wird eine neue Runde im Streit um den Sparberater eingeläutet. Denn der bislang vorgesehene Bewerber Dirk Greskowiak von der KGSt hatte bereits das Handtuch geworfen, nachdem Wiegand erklärte mit ihm nicht zusammenarbeiten zu wollen.
Spannend ist nun, ob es überhaupt einen Sparberater geben wird. Wiegand macht deutlich: „Ich werde am 1. Dezember 2012 auf der Grundlage meines Wahlprogrammes eine neue Verwaltungsstruktur vorstellen. Eine Analyse auf Grundlage der gegenwärtigen Verwaltungsstruktur durch einen „Sparberater“ erübrigt sich daher. Deshalb muss das Anforderungsprofil einen betriebswirtschaftlichen Schwerpunkt aufweisen.“ Noch-Amtsinhaberin Dagmar Szabados dagegen teilt in ihrem Schreiben an Wiegand mit, dass das Landesverwaltungsamt die ursprüngliche Ausschreibungsversion bevorzugt und nicht Wiegands angepasste Variante. „Abschließend erlaube ich mir den Hinweis, dass eine Haushaltskonsolidierung nur gelingen kann, wenn der Wille zur Zusammenarbeit zwischen dem zu findenden Berater, dem Landesverwaltungsamt, der Stadtrat und der Stadtverwaltung gewährleistet ist.“
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@wolli Freut mich, dass wir uns da einig sind.
Da gebe ich Dir Recht, winkus, der Sparberater muss jetzt nicht eingesetzt werden, weil er auf den Haushalt 2013 gar keinen Einfluss mehr nehmen kann. Mit Stellenbesetzungen kurz vor Ende Amtszeit von Daggi und gegen den Willen des künftigen OB wird das Klima nur vergiftet .
Das Wohl der Stadt kann ich da nicht erkennen.
Es erscheint mir völlig verfrüht, einen Sparberater anzusetzen, wenn Wiegand eine Umstrukturierung der Verwaltung plant, wie er das in seinem Wahlkampf vorgestellt hat. Sinnvoll ist das erst nach der Umgestaltung. Muss das alles in den letzten Amtstagen der jetzigen OB erfolgen, ähnlich der Besetzung des Postens des Sozialamtsleiters mit Jörg Baus, der das Disziplinarverfahren gegen Wiegand betrieben hat, wie in der MZ heute zu lesen war? Das riecht nach Beutesicherung und legt dem künftigen OB einige Tretminen ins Nest, die ihn in seiner künftigen Arbeit begleiten werden. Politisch unklug und wie im Kindergarten, leider.