Silbersack wendet sich in offenem Brief an die Angestellten der Stadtverwaltung
30. September 2019 | Politik | 11 KommentareDer von CDU/FDP- protegierte Kandidat für die Wahl des Oberbürgermeisters, Andreas Silbersack, hat sich nun mit einem offenen Brief an das Personal der Stadtverwaltung gewandt. Darin greift er seinen Konkurrenten, den amtierenden und wieder zur Wahl stehenden Oberbürgermeister, Bernd Wiegand, scharf an. Silbersack versucht in dem Brief, sich mit den aus seiner Sicht durch Wiegand unterdrückten Mitarbeitern zu solidarisieren. Silbersack wirft in diesem Zusammenhang Wiegand Mobbing vor.
Originaltext:
„Sehr geehrte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
mit diesem offenen Brief möchte ich mich direkt an Sie wenden. Als Oberbürgermeister ist man der direkte Dienstvorgesetzte der Mitarbeiter der Stadtverwaltung und besitzt auch viel Einfluss auf die Eigenbetriebe und die Tochterunternehmen der Stadt.
Durch viele persönliche Gespräche konnte ich mir einen Einblick in die aktuelle Situation innerhalb der Verwaltung verschaffen. Besonders ein Gespräch ist mir dabei in besonderer Erinnerung geblieben. Eine ehemalige Mitarbeiterin wurde, nachdem sie gegen Herrn Wiegand im Untreueprozess ausgesagt hat, mehrfach versetzt und am Ende stand eine Frühverrentung auf Grund der psychischen Belastung. Dieses Schicksal hat mich berührt und ist nur ein Beispiel für das Personalgebaren nach Gutsherrenart des aktuellen Oberbürgermeisters. Auch das Mobben von Mitarbeitern, wie es durch ein gerichtliches Urteil festgestellt wurde, verurteile ich aufs Schärfste.
Ich möchte als neuer Oberbürgermeister mit Ihnen zusammen eine Kultur des gegenseitigen Respekts und Vertrauens aufbauen. Dazu gehört für mich auch, dass ich Ihre Expertise beachte und wertschätze und Ihnen nicht externe Berater oder „Beauftragte“ vor die Nase setze. Auch werde ich die Bevormundung der Geschäftsbereiche durch die Leitung des Büros des Oberbürgermeisters beenden und ebenso das öffentliche Vorführen von Stadtverwaltungsmitarbeitern in der zur Egoshow verkommenen Beigeordnetenkonferenz. Für mich ist die Verwaltung aktuell ein „Tanker auf Trockendock“, der ich ein neues Selbstwertgefühl schaffen will.
Das wertvollste Kapital einer öffentlichen Verwaltung sind Sie, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Diesem Leitbild werde ich folgen und hoffe mit Ihnen zusammen in den kommenden Jahren für das Wohl unserer Stadt arbeiten zu dürfen.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Andreas Silbersack„
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Wie so häufig liegt die Wahrheit in der Mitte:
zur Zeiten der Grand Mesdames der SPD regierten die Beigeordneten u. ihre Unterhäuptlinge in Ihren Bereichen wie Fürstentümer. Unterstützt durch die jeweilige Zugehörigkeit der Partei holte man dann zur Sicherung seiner Machtposition seine Parteifreunde im Stadtrat zur Unterstützung. Diesen Filz wollten viele Bürger nicht mehr sondern Transparenz u. eine neue von auch vielen Mitarbeitern der Stadt getragene neue politische Ausrichtung: daher wurde Wiegand als Antipol zu den Sozi-Ob-Damen gewählt – sozusagen gegen das Establishment.
Dann holte OB Wiegand aus u. feuerte alle möglichen städtischen Gebietsfürsten zum Ziel einer Bürger- u. wirtschaftsfreundlichen Verwaltung.
Dies hat er wohl auch geschafft – so von der Bürgerschaft schon oft vernommen…
Das Problem was nun der von den Grünen unterstützte Volkstribun hatte: sachliche u. analytische denkende arbeitende Stadtbedienstete decken sich nicht immer öfter mit den Bedürfnissen besorgter Bürger oder „Sags mir einfach“- Bürger, wenn es um das gesamte Volkswohl geht. Umgekehrt ist aber die
Idee von Bürgerforen eigentlich gut um Frust u. Mißgunst abzuweisen.
Herr Wiegand ist kein motivierender Personalmanager , das waren aber seine Vorgänger auch nicht.
Die anderen Wahlbeamten (Beigeordnete) kommen gegen den Dränger u. Stürmer OB nicht an, die Publizität u. Pressearbeit kommt gesteuert aus dem städtischen headquater deren Leitung Frau Ernst hat, aber was ist auch Sicht eines Machthabers daran falsch ?
Stimmt , die Vielfalt von Persönlichkeiten einer Stadtgesellschaft u. der Stadteliten sollen uns nach vorne bringen (was auch immer man damit meine..) – und da haben wir das nächste Problem die glänzenden Sterne Lange u. Silbersack, die nun verwaltungserfahren das große Schiff Stadt Halle mit 5 Ankern setzend und gleichzeitig mit vollen Segel ausbreitend zum endgültigen Kentern bringen………
Für den Wahlkampf sind tatsächlich oder angeblich gemobbte Mitarbeier ein feines Kanonenfutter. Denen werden die Tränen vor Rührung kommen, ob dieses unerwartet aufgetauchten Beschützers.
Irgendwie schäbig, diese Aktion. Auch wenn ich jetzt kein Wiegand-Fan bin: wenn Silbersack in die Stichwahl kommt, weiß ich, wen ich wähle.
Nach meiner Stadtratserfahrung sind die Stadträte auch auf das angewiesen, was die Mitarbeiter der Stadtverwaltung ihnen privat erzählen und auch dabei halten sie sich sehr zurück. Das ist ja auch verständlich, sie können nicht wissen, wie Stadträte solche Aussagen verwenden.
Silbersack kann sich auch nur diese Meinung durch private Gespräche mit Mitarbeitern der Stadtverwaltung gebildet haben, da wird sich aber niemand zitieren lassen, er wird kaum Zeugen für seine Meinung finden.
Kur
Ich dachte ein Leitbild entwirft man mit seinen Mitarbeiter*innen gemeinsam.
Den Gegner schlecht zu machen hat keinen Stil.
Ist ja nun alles nichts neues.
Aber was macht der Stadtrat?
Erinnert sich noch jemand an den Whistleblower, der erklärte, dass externe Projektsteuerung bei Bauprojekten teuer eingekauft wird, obwohl bei der Stadt Leute dafür angestellt sind.
Die lange Liste auszuwerten, war wohl dann zu komplex. Obwohl da einige fragwürdige Aufträge dabei waren.
Die Schamlosigkeit dieses Mannes ist grenzenlos.
Hintenrum Halles Sport verraten. Vornerum den Mitbewerber verleumden, mangels eigenen Verdiensten und Argumenten.
Dieser Mann hat nur einen Selbsthorizont – eben wie ein Funktionär, der weiterkommen will – und schadet Halle.
Nanu, der Stadtrat ist das Hauptorgan der Gemeinde. Sieht der da eigentlich bei so viel Mißstand nur zu?
Müsste, müsste, Fahrradkette, SfK.
Es wundert mich, dass er der Verwaltung nicht Automaten verspricht, wo kostenlos Milch und Honig fließen.
Statt Öffentlicher BeiKo gibt es dann heimliche Runden unter Ausschluß der Öffentlichkeit, nehme ich mal an.
Nanu, es gibt wohl keine Personalvertretung bei der Stadt, die Mobbing aktiv bekämpfen müsste?