Schweinebauernkrieg erreicht die Provinz

7. Februar 2017 | Politik | 6 Kommentare

Frank Sitta: „Die Bundesregierung braucht eine Gesprächstherapie“

Die FDP war schon vor der Wende eine Bauernpartei. Und so fühlt sie sich berufen, wenn im Bund ein Possenstreit um Bauernregeln ausgefochten wird. Denn wenn es um das Ansehen der Agrarindustrie geht, kennt die FDP keinen Spaß. Was war geschehen? Bundesumweltministerinn Barbara Hendriks (SPD) hat in einer 1,5 Mio teuren Plakatkampagne gegen den Bauernstand gehetzt, etwa mit „Steht die Sau auf einem Bein, ist wohl der Stall zu klein“.

Das rief den CSU-Landwirtschaftsminister auf den Plan, und jetzt toben die Bauernkriege in Bund und großer Koalition. Da muß auch die kleinste Partei des fast kleinsten Bundeslandes mit den größten Maisfeldern ein bißchen mitbellen. Hallespektrum erhielt eine Mitteilung aus dem Büro von Landesvorsitzenden Sitta:

In einer Regierung in der CSU-Landwirtschaftsminister und SPD-Umweltministerin in offenen Briefen übereinander herziehen ist das Ende der Gemeinsamkeit erreicht, da hat das „Endspiel“ begonnen. Es ist Frau Hendricks gelungen, mit ihren „neuen Bauernregeln“ auf einige Fehlentwicklungen hinzuweisen (z.B. den großflächigen Maisanbau). Die Energiewende hat in der Tat das ganze Land zur Maisplantage gemacht. Sie hat dabei nur leider vergessen,  dass ihr Ressort und die verfehlte Energiewende dafür mitverantwortlich sind. „Sie nimmt außerdem dabei billigend in Kauf, dass sich ein ganzer Berufsstand durch vermeintlich lustige Gedichte diffamiert fühlt“, so Frank Sitta, Vorsitzender des FDP Landesverbandes Sachsen-Anhalt. Statt die „Grüne Woche“ oder andere Gelegenheiten wahrzunehmen, mit den Bauern und ihren Interessenvertretern über die moderne Landwirtschaft direkt ins Gespräch zu kommen oder auch „nur“ eine kollegiale Arbeitsatmosphäre mit dem zuständigen Kabinettskollegen zu entwickeln, setzt Frau Hendricks auf Plakatpolemik in Gedichtform. „Sie hat damit einen Shitstorm sondergleichen ausgelöst – auf Staatskosten in siebenstelliger Größenordnung. Und sie beschimpft im Offenen Brief ihren Kabinettskollegen als bloßen Handlanger von Großkonzernen. Das ist Wahlkampf pur. „Man gewinnt den Eindruck, die Bundesregierung brauche dringend eine Gesprächstherapie. Statt sich mit Bauernregeln zu beschäftigen, sei es wohl klüger bestehende interne Kommunikationsregeln zu überarbeiten. Wir hoffen, dass dies in einer Aktuellen Debatte im Deutschen Bundestag und auch in den zuständigen Ausschüssen thematisiert wird“, so Sitta abschließend.

Print Friendly, PDF & Email
6 Kommentare

Kommentar schreiben