‚Rechtmäßig ist noch lange nicht gerecht‘: Linke kritisiert Abschiebung einer Familie aus Halle

22. Juni 2017 | Politik | 4 Kommentare

Eine Familie aus Halle wurde heute aus Halle abgeschoben. Das berichtet die Pressestelle der Landtagsfraktin der inken in Übereinstimmung mit der mitteldeutschen Zeitung.

Fraktion DIE LINKE: „Dass Abschiebung rechtmäßig sein soll, heißt nicht, dass sie gerecht ist“

Die Fraktion zitiert dazu ihre migrationspolitische Sprecherin, Henriette Quade:

„Ersten Informationen zufolge wurde die Familie von der Polizei abgeholt und hat darum gebeten, dass sich ihr Kind wenigstens von seinen Freunden im Kindergarten verabschieden kann. Der Bitte sollen die Polizisten nachgekommen sein und das Kind und die Familie in den Kindergarten begleitet haben. Dort soll das Erscheinen der Polizei und die Nachricht, dass ihr Freund nicht mehr in den Kindergarten kommen kann, für viele Tränen und Entsetzen gesorgt haben.

Albanien gilt als sicheres Herkunftsland. Sehr wahrscheinlich haben wir es hier mit einer ,Abschiebung nach Recht und Gesetz‘ zu tun. Das ändert nichts an ihrer Unmenschlichkeit.

Wer hat etwas davon, dass diese Familie nicht mehr in Halle leben kann? Offenbar hat sie doch genau das gemacht, was von Asylsuchenden immer verlangt wird: sich integriert. Wer hat etwas davon dass das Kind seine Freunde verliert? Wer hat etwas davon, dass die Kinder in der Kita nun
mit den verstörenden Eindrücken die mit der Situation verbunden gewesen sein werden umgehen müssen?

Niemand. Dass eine Abschiebung rechtmäßig sein soll, heißt nicht, dass sie gerecht ist. Es ändert nichts an ihrer Unmenschlichkeit.“

(Quelle: PM Landtagsfraktion Linke LSA – Beitragsbild: Henriette Quade, Quelle: die Linke)

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