Rechte AfD-Redner fordern die gesamte Bundesregierung zum Rücktritt auf

25. November 2022 | Politik | 5 Kommentare

Gestern Abend kam es auf dem Riebeckplatz in Halle (Saale) zu einem Kundgebungs-Zusammentreffen von Anhängern der Alternative für Deutschland (AfD) und Protestierenden gegen eben diese.

So hatte die AfD unter dem Motto “Für Frieden, Freiheit, Wohlstand” zu einer Kundgebung aufgerufen und zahlreiche Redner für die knapp 50 beistehenden Interessierten eingeladen. Letzteren stand dabei ein Aufgebot von mindestens 8-mal so vielen Protestierenden entgegen. Beide Seiten wurden von einem Großaufgebot von Polizeibeamten voneinander weitestgehend abgeschirmt.

Während sich die AfD ab 18 Uhr unter den Stufen des Bildungsserver Sachsen-Anhalt auf dem Riebeckplatz positionierte, war der Demo-Zug der Gegendemonstranten bereits am Nachmittag am August-Bebel-Platz gestartet und ab 17 Uhr durch die Stadt gezogen. Das breite Bündnis von unter anderem “Halle gegen Rechts” und “Omas gegen Rechts” nahm dann den Platz vor dem the niu Ridge-Hotel ein. Die Polizei sperrte beide Bereiche durch Palisaden ab und ermöglichte neben der Trennung beider Parteien so auch den weiteren Verkehr zwischen Hauptbahnhof und Boulevard.

Seitens der AfD-Redner wurde dann ordentlich Stimmung gemacht. Unter anderem waren die Themen Sanktions-, Migrations-, Energie-, Klima- und natürlich noch immer die aktuelle Coronapolitik:

So wurde beispielsweise gefordert, die Russlandsanktionen sofort zu stoppen, damit Deutschland nicht weiter in eine Abhängigkeit „zu dem Araber“ rutsche. Als Lösung präsentierte die AfD den Plan, den Kohleausstieg komplett ad acta zu legen und alle 6 deutschen Atomkraftwerke wieder in Betrieb zu nehmen. Der rumäniendeutsche AfD-Politiker Hans-Thomas Tillschneider erklärte in diesem Zusammenhang außerdem, den ukrainischen Präsidenten Selenski zu einer „US-Marionette“ und forderte ihn und die gesamte deutsche Bundesregierung zum geschlossenen Rücktritt auf. Die Journalisten des Landes würden das Volk zudem als „vaterlandslose Gesellen” vorsätzlich desinformieren und in Wahrheit den USA dienen.

Der AfD-Landtagsabgeordnete Matthias Büttner nahm sich in seiner Rede hingegen vor allem die aktuelle Klimadebatte vor. Er sprach von „gehirngewaschenen Kindern“, die sich derzeit „an die Straßen kleben und dafür verantwortlich sind, dass Menschen sterben.“ Er nannte sie ferner Aktivisten, die dem Terrorismus naheständen. Ihnen müsse man daher mit aller Härte und abschreckender Wirkung begegnen.

Auch zur aktuellen Debatte um die Fußball-WM in Katar hatte Büttner einiges zu sagen. „Schwachsinn“ und „Firlefanz“ waren etwa seine Bezeichnungen für die Thematik um die Regenbogenarmbinde. Man solle aber lieber nicht von „Diversity quatschen“ und lieber Fußball spielen.

AfD-Bundestagsabgeordneter Jörn König holte dann noch einmal das Thema Corona aus der Kiste. Er forderte Konsequenzen für diejenigen Politiker, die für die Lockdowns verantwortlich gewesen waren. Mit Blick auf die aktuelle Migrationspolitik forderte er außerdem, die Landesgrenzen zu schließen und die vielen Straftäter unter den Asylbewerbern schnellst möglich („weg damit“) abzuschieben.

Während all dessen übertönten die zahlreichen Gegendemonstranten die meiste Zeit über die Redner. Es gehe der AfD schließlich eigentlich gar nicht um das Land, kommentierte etwa die Grüne Jugend. Stattdessen wolle sie nur Hetze verbreiten und die offene Gesellschaft mittels antidemokratische Stimmung zerstören.

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