Proteste gegen Auftritt von Uwe Steimle: Putinsender und extreme Rechte auf einer Wellenlänge mit Steintor-Varieté ?

16. Juni 2022 | Politik | Keine Kommentare

Trotz massiver Kritik hält das Steintor-Varieté in Halle (Saale) weiter an dem Auftritt von Uwe Steimle am Freitag, 17. Juni fest. Zuletzt hatte sich auch Bürgermeister Egbert Geier (SPD) in die Debatte eingeschaltet und appelliert, „Feinden und Gefährdern unserer Demokratie kein Podium zu bieten“. Derweil solidarisieren sich Teile der extrem rechten Szene in Halle mit Uwe Steimle.

In die Debatte um den geplanten Auftritt von Uwe Steimle im Steintor-Varieté in Halle (Saale) kommt mit der klaren Positionierung von Egbert Geier (SPD), Bürgermeister und derzeit auf Grund der Suspendierung des Oberbürgermeister Dr. Bernd Wiegand Kopf der Verwaltung, neuer Schwung. Halle gegen Rechts – Bündnis für Zivilcourage begrüßt das Schreiben, welches sich auch an die Betreiber der
Händel-Halle richtet, hier soll Ende des Monates der Verschwörungsideologe Daniele Ganser auftreten.

Halle gegen Rechts hat mit „Uwe Steimle & die extreme Rechte“ (online unter www.halle-gegen-rechts.de/steimle eine umfassende Auseinandersetzung mit extrem rechten Positionen und der Zusammenarbeit des Kabarettisten mit der extremen Rechten vorgelegt und die Absage des Auftritts gefordert. Das Bündnis registriert Unterstützung für Steimle etwa aus der verschwörungsideologischen „Bewegung Halle“ (lokales Querdenken-Milieu) und durch den Neonazi Sven Liebich, auch die AfD-Landtagsfraktion hatte sich hinter den Kabarettisten gestellt.

Marktschreihals und Putinsender unterstützen Steimle


Rechte Medien wie die „Junge Freiheit“ aber auch der russische Staatspropaganda-Sender “rt deutsch” versuchten, wie der Steintor-Geschäftsführer, aus der Debatte um extrem rechte Positionen bei Steimle eine Debatte um Kunstfreiheit zu machen.

„Das Steintor und sein Geschäftsführer sollten diesen Donnerstag nutzen, um sich zu fragen, warum sich Neonazis, rechte Parteien, Gruppen und Medien hinter Uwe Steimle stellen“, so Katharina Hindelang, Sprecherin von Halle gegen Rechts. „Sagen Sie den Auftritt heute endlich ab, statt sich zum Helfer der extremen Rechten zu machen“, so Hindelang weiter.

Warum schweigt die LINKE-Ratsfraktion ?


Halle gegen Rechts kritisiert zudem, dass sich DIE LINKE-Stadtratsfraktion nicht zum Vorgehen ihres Mitglieds Rudenz  Schramm verhält, anders als der Stadtverband DIE LINKE. Dieser hatte  ebenfalls die Absage des Auftritts von Steimle gefordert.

Gegenaktionen ab morgen, Freitag, 17. Juni

Sollte der  Auftritt von Uwe Steimle nicht abgesagt werden, beginnen am Freitag den  17. Juni die Gegenproteste von Halle gegen Rechts – Bündnis für  Zivilcourage um 17:30 Uhr vor dem Steintor mit Musik, Audiobeiträgen und  Flyern zu Uwe Steimle.

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