Programmankündigung des MDR: “Rassistisch motivierte Gewalttaten in der DDR – Warum kamen die Täter davon?“

13. November 2017 | Politik | 8 Kommentare

In der DDR wurden ausländische Arbeiter und Studenten vielerorts Opfer von Gewalttaten – die Täter kamen oftmals ungesühnt davon. Wie die ausländerfeindlichen Verbrechen systematisch vertuscht und verdrängt wurden, thematisiert „Exakt – Die Story“ am Mittwoch, 15. November, um 20.45 Uhr, im MDR-Fernsehen.

Offiziell galt in der DDR das Prinzip der Völkerfreundschaft. Menschen aus den „befreundeten jungen Nationalstaaten“ wurden in die Arbeitskollektive eingegliedert, um Hand in Hand mit den einheimischen Werktätigen den Sozialismus aufzubauen. Zumindest stellte es so die DDR-Propaganda in den Medien dar. Die Realität sah vielerorts jedoch anders aus.

Im August 1979 starben Delfin Guerra und Raul Garcia Paret aus Kuba bei einer Hetzjagd in Merseburg. Die Kriminalpolizei forschte nach, verhörte Zeugen und fand Tatverdächtige. Doch dann erging von der obersten Staatsführung die Weisung: Ermittlungen einstellen. „Exakt – Die Story“ zeigt, dass es sich bei diesem Vorgehen nicht um Einzelfälle handelte, sondern um Vertuschung.

Der Historiker Harry Waibel forscht seit vielen Jahren zum Thema und hat entsprechende Stasi-Akten ausgewertet. Demnach forderten rassistisch motivierte Gewalttaten mehrere tausend Verletzte und sogar Todesopfer.

Den Spuren mehrerer Fälle folgt „Exakt – Die Story“ und fragt: Warum kam es zu diesen Verbrechen? Warum wurde so viel vertuscht und verdrängt? Welche Konsequenzen hat das bis heute, und warum lehnt die Staatsanwaltschaft Halle neue Ermittlungen ab?

(Quelle: MDR)

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