Philipp Müller: Kulturausschuss bleibt bei Straßenumbenennung
5. September 2012 | Politik | 6 KommentareIm Streit um die Umbenennung der Philipp-Müller-Straße in Willy-Brandt-Straße ist kein Ende in Sicht. Der Kulturausschuss hat am Mittwoch ohne große Diskussionen mit sechs Stimmen einen Antrag der Linken abgelehnt, die Umbenennung rückgängig zu machen. Ja-Stimmen gab es nur von den drei Räten der Linken. Daneben gab es zwei Nein-Stimmen.
Vor zwei Monaten hatte dagegen der Wirtschaftsausschuss beschlossen, die Umbenennung rückgängig zu machen. Vier Mitglieder von Linken, Grünen und MitBürgern stimmten dafür, den einst gefassten Umbenennungsbeschluss wieder aufzuheben. Nur die zwei Räte der SPD waren für die Beibehaltung des Beschlusses und damit die Umbenennung in Willy Brandt. Die CDU enthielt sich.
Anwohner laufen bereits seit einige Zeit Sturm. Die Firmen fürchten Kosten durch die Umbenennung, unter anderem weil Schilder, Visitenkarten und Briefmaterial geändert werden müssen. Andreas Scholtyssek (CDU) warf im Wirtschaftsausschuss den Linken vor, doch nur einen Kommunisten im Straßenbild halten zu wollen.
Das letzte Wort zur Umbenennung hat der Stadtrat in drei Wochen.
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Ich glaube, es muß „2 Enthaltungen“ heißen !
@Enrico: wie stellst Du Dir eine sachliche Diskussion vor?
Der Stadtrat hat mehrheitlich die Umbenennung beschlossen, daß müssen die unterlegenen Kräfte akzeptieren.
Und die jammernden „Unternehmer“ sollten sich fragen, ob sie für ihren Job geeignet sind, wenn sie fürchten müssen, mit ihrem Laden wegen ein paar Visitenkarten oder Briefpapier Insolvenz anmelden zu müssen.
Mich wundert überhaupt, daß sich die Linkspartei mit solchen Leuten auf eine Stufe stellt, da sie ja sonst immer die vorgebliche Bevorzugung dieser Klientel kritisieren.
@sfkonline: die Situation ist doch von beiden Seiten her politisch verhärtet. Eine sachliche Argumentation zum Thema ist kaum noch möglich, dazu ist im Vorfeld zu viel Porzellan zerschlagen worden.
Um die Person des unglücklich umgekommenen Jungkommunisten Philipp Müller geht es doch gar nicht, der DDR-Führung war dieser Tod ein willkommener Anlass, aus ihm einen Märtyrer im Klassenkampf gegen die BRD zu machen und als ewigen Phahl im Fleische hat sie flächendeckend Strassen und Plätze nach Philipp Müller benennen lassen.
Ein Vergleich wie es die Nazis mit Horst Wessel gemacht haben, drängt sich förmlich auf.
Das kann so nicht stehenbleiben.
Diese Umbennenung richtet sich nicht gegen Phlipp Müller, sondern gegen das kommunistische DDR-Regime.
Nach wie vor bin für eine Rückbenennung in LIndenstrasse oder Alte Lindenstrasse.
Scholtyssek will wohl der neue Dobrindt der CDU werden?
Dann soll der Scholt doch seine Strasse umbenennen, wenn er so heiß drauf ist…