PETA fordert Führerschein für Hunde

17. Januar 2020 | Politik | Keine Kommentare

Einem Medienbericht zufolge wurde eine 50-Jährige am Donnerstag in Harzgerode-Güntersberge von einem kaukasischen Schäferhund angegriffen und lebensgefährlich verletzt. Das Tier verbiss sich mutmaßlich in die Unterarme der Frau, als diese versuchte, dem kürzlich operierten Vierbeiner eine Halskrause abzunehmen. Wegen des massiven Blutverlustes wurde die 50-Jährige mit einem Hubschrauber in eine Spezialklinik in Halle gebracht. Angesichts dieses Vorfalls fordert die Tierrechtsorganisation PETA umgehend die Einführung eines Hundeführerscheins in Sachsen-Anhalt.

„Meist liegt das Problem nicht beim Hund, sondern am anderen Ende der Leine. Viele Halter können ihre Vierbeiner nicht richtig einschätzen. Somit ist die wahre Ursache für Beißattacken bei ihnen zu suchen – nicht beim Tier. Häufig ereignen sich solche Vorfälle innerhalb des Familienkreises“, so Jana Hoger, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei PETA. „Jeder Hund, der falsch gehalten oder behandelt wird, kann zu einer Gefahr für Mensch und Tier werden – unabhängig davon, ob er einer ‚Rasse‘ angehört oder ein Mix ist.“

Der Hundeführerschein würde vorsehen, dass künftige Halter bereits vor Aufnahme eines Hundes einen Theoriekurs absolvieren, in dem sie das notwendige Fachwissen über eine tiergerechte Haltung und Aspekte wie Kommunikation und Bedürfnisse von Hunden erwerben. Anschließend folgt für Halter und Hund ein gemeinsames obligatorisches Praxisseminar in einer Hundeschule. DerNachweis soll sicherstellen, dass Hundehalter sachkundig mit dem Tier umgehen und die Signale des Vierbeiners richtig deuten. Eine funktionierende Kommunikation zwischen Hund und Halter ist unerlässlich, um Beißvorfälle zu verhindern.

 

 

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