Linke kritisiert Ausgangssperre in Halle

20. April 2021 | Politik | Keine Kommentare

Am gestrigen Tag wurde die 7-Tage-Inzidenz in Halle von der Stadtverwaltung mit einem Wert von 219,52 angegeben. Sie liegt demnach noch immer deutlich über der für die Ausgangsbeschränkungen aktuell geltenden Linie von 200 Neuinfektionen innerhalb einer Woche je 100.000 Einwohner. Ab heute greift aus diesem Grund erneut die Regelung der nächtlichen Ausgangssperre, nach der alle Bürgerinnen und Bürger der Stadt in der Zeit von 21 Uhr bis 5 Uhr nur aus gewichtigen Gründen ihre Wohnung verlassen dürfen (HalleSpektrum berichtete).

Die Linken-Fraktion in Halle kritisierte in einer öffentlichen Mitteilung nun die beschlossenen Maßnahmen und vor allem die Ausgangssperre als angeblich bestes Mittel zur Reduzierung der Kontakte.

„Wir teilen zwar ausdrücklich das Ziel der Kontaktreduzierung, aber sehen in der Ausgangssperre kein probates
Mittel gegen die Pandemie!“, heißt es hierzu.

Die Linke kritisiert, dass eine effiziente Kontaktreduzierung zunächst in Fabrikhallen und Großraumbüros und erst danach in Schulen, Kitas und anderen Gemeinschaftseinrichtungen umgesetzt werden sollte. Während aber ab heute Abend um 21 Uhr in Halle die Ausgangssperre gilt, bleiben Schulen aufgrund bürokratischer Vorgaben noch bis Donnerstag geöffnet.

„Bildung bleibt bei dem bürokratischen Durcheinander von Tests, Schließungen und Öffnungen vielfach auf der Strecke!“

Mit der Ausgangsbeschränkung als letztem Mittel gegen die weitere Ausbreitung des Virus sieht die Fraktion nunmehr die Gefahr, dass den Menschen auch ihre letzte Chance auf eine eigene Freizeitgestaltung versagt wird.

„Die Ausgangssperre ist kein Teil einer nachhaltigen Strategie zur Reduzierung der Kontakte. Wir sehen dringenden Handlungsbedarf und kämpfen für eine andere Strategie, die den Schutz der Menschen ernst nimmt!“

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