Linke, Grüne und SPD stellen gemeinsamen Kandidaten zur Oberbürgermeisterwahl
31. Januar 2018 | Politik | 20 KommentareDIE LINKE hat heute Mittag in einer Pressekonferenz bekannt gegeben, dass sie Hendrik Lange für die Oberbürgermeisterwahl 2019 in Halle vorschlägt. Die große Überraschung dabei: SPD und Grüne unterstützen den Kandidaten. Die Nominierung soll durch die drei Parteien noch erfolgen. Sie sehen in dem Bündnis eine echte Chance, Veränderungen zu erreichen.
Das zentrale Thema ist die Stadtentwicklung: „Halle soll ein lebenswerter Ort sein“, erklärt Lange. Zum einen möchte er eine Stadt schaffen, indem Kinder draußen spielen und ältere Menschen mobil sein können. Zum anderen soll Halle eine vielfältige und sozial durchmischte Stadt sein. Zusätzlich möchte er das zivilgesellschaftliche Engagement verstärken. Er verspricht ein transparentes Handeln und die vorherige Absprache von Entscheidungen mit den entsprechenden Akteuren. Außerdem sollen gute Ideen des Stadtrates honoriert werden, ohne dass man auf die Stadtverwaltung lange warten müsse. Denn nur so seien Veränderungen möglich. Es sei nicht sein Stil, sich alleine an der Spitze zu sonnen. Spätestens zum Zeitpunkt der heißen Phase des Wahlkampfes wird Lange von seinem Amt als Stadtratvorsitzender zurück treten. „Ein Wahlkampf würde so nicht funktionieren, das wäre ungerecht“, erklärt er.
Marianne Böttcher (DIE LINKE) macht deutlich, dass es sich dabei nicht um eine Koalition im eigentlichen Sinne handelt. „Wir wollen uns auf Augenhöhe begegnen“, ergänzt Ines Brock (Grüne). Die Parteien sollen dabei ihre Identität behalten und ihre Kernthemen umsetzen können. „Das gegenseitige Vertrauen in den letzten Monaten hat gezeigt, dass Rot-Rot-Grün möglich ist. Ich bin kein Marathonläufer, sondern ein Teamplayer. Anders kann das Bündnis auch nicht funktionieren“, so Lange weiter. Auf den Mitgliederversammlungen (Grüne am 14.02., SPD am 16.02. und DIE LINKE am 09.03.) wollen die Parteien dann über den Spitzenkandidaten entscheiden und eine „zeitnahe Entscheidung“ treffen.
Zur Person Hendrik Lange:
Der 1977 in Quedlinburg geborene Diplom-Biologe ist seit 2002 Mitglied in der Partei DIE LINKE (damals PDS) und seit 2002 Mitglied im halleschen Stadtrat, dessen Vorsitz er seit 2014 inne hat. Im März 2016 konnte er zum dritten Mal über die Landesliste in den Landtag von Sachsen-Anhalt einziehen.
Ace
Kommentar schreiben
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.
@rugby #SPD
http://www.der-postillon.com/2018/01/sozialdemokraten.html
Das Stillschweigen konnte wohl nur ohne Mitschwätzer gewahrt werden?
Die AfD wird sicher die erfolglose Nonne in den Kampf ziehen lassen, auf ihrem Wahlplakat sah sie jedenfalls wie eine Nonne aus, 😉
MitBÜRGER – NEUESFORUM
Antwort an @HalleSpektrum
Unsere Fraktion ist nicht gefragt worden und hat sich bislang mit der Frage nicht befasst. Spoiler: von uns ist heute kein Kandidat zu erwarten.
So tiefist die SPD also schon gesunken.
kopfschüttel
Ich finde ein Zusammengehen der drei Parteien sehr gut. Nur so besteht eine reelle Chance. Wichtig wäre jedenfalls ein neuer OB bevor der jetzige den ganzen halleschen Besitz der Immobilienspekulation anheim gibt.
Beim Kandidaten selbst habe ich aus eigener Erfahrung Bauchschmerzen, aber ich sehe auch nirgendwo eine sinnvollere Alternative.
zur Vita ist noch zu Sagen, dass Hendrik Lange lange Zeit studentisches Mitglied im akademischen Senat der MLU war (und auch Mitglied im Studentenrat). Es wäre als Ergänzung vielleicht noch hilfreich.
Der SPD fehlt offenbar ein geeigneter Kandidat.
@redhall, wie es aussieht, ist die CDU hier außen vor.
Das sollte man. Aber wer ist der Fehler? Für mich ist Herr Paulsen mit Sicherheit einer.
Und, gibt die CDU den Oberlehrer?
Anscheinend lernt man aus seinen Fehlern.
Sind die Grünen nicht bei Bernd mit im Boot? Herr Paulsen hatte sich doch gut für seine Wahlempfehlung entlohnen lassen. Das verspricht eine spannende Wahl zu werden.
Wollten die Mitbürger sich nicht oder hat man sie nicht gefragt?
Ich habe eine Vermutung: Wiegand weiß, dass Lange in Neustadt gut vernetzt ist. Er hat die Scheibe A und den Umzug der Stadtverwaltung letztlich zum Anlass genommen, um bei Langes zT unzufriedene Klientel bare Münze zu machen?
Hendrik oder Bernd, das ist die Frage, aber vielleicht stellt sich auch noch ein Björn zur Wahl…
Riosal, Prinz von Sydslesvig steht vor neuen Herausforderungen.
Das kam selbst für Insider überraschend.
Auf jeden Fall keine schlechte Nominierung. Wiegand wird ihn schon lange auf der Agenda gehabt haben, nur den Schulterschluss mit Grünen und SPD wird er nicht eingeplant haben.
Guter Kandidat! Bei einigen dürfte er eine innerliche Spaltung auslösen. Bin gespannt. Der Wahlkampf wird bestimmt interessant sein!
Dann lieber weiter OB Bernd.
Das gibt Hoffnung.