Linke fordert nach tödlichem Radunfall: „sicherer Radverkehr muss absoluten Vorrang haben“
8. November 2019 | Politik | 12 Kommentare
trotha verkehr 2
Nach dem tödlichem Unfall in der Trothaer Straße muss die Stadtverwaltung dringend handeln. Viele Unfallgefahrenpunkte für Radfahrer sind bekannt und müssen zu Gunsten der Sicherheit der Radfahrer*innen entschärft werden. Dafür braucht die Stadt eine „Vision-Zero“, also Konzepte damit es keine Unfalltoten oder Schwerverletzten gibt. Das zügige Durchqueren der Stadt mit dem Rad muss möglich sein, ohne das die Sicherheit gefährdet wird. Das macht Radfahren attraktiv und sorgt damit für eine enorme CO2 Einsparung in der Stadt. Wenn die Sicherheit dabei zu Lasten von Parkplätzen oder die Mehrspurigkeit von Straßen geht, muss der sichere Radverkehr Vorrang haben. Dafür braucht es ein Umdenken in der Stadtverwaltung, aber auch das Verständnis in der Stadtgesellschaft. Schon heute lassen sich viele Maßnahmen umsetzen, um ohne großen Aufwand den Radverkehr in der Stadt sicherer zu machen. Dazu gehören markierte Fahrradaufstellflächen, wo sie möglich sind. Ampeln können so programmiert werden, dass Radfahrer*innen zuerst fahren und somit beim Abbiegen besser gesehen werden. Radwege müssen besser markiert werden.
An engen Stellen muss Tempo 30 verordnet werden. Zudem sollten LKW der städtischen Unternehmen mit Abbiegeassistenten ausgestattet werden. Kommt es zu einem Unfall soll eine Unfallkommission aus Radfahrexperten, Polizei und Stadtverwaltung den Unfallpunkt bewerten und die Gefahrenstelle entsprechend der Empfehlungen der Kommission beseitigen. Zudem soll die Kommission präventiv die Kreuzungsbereiche überprüfen.
Zukünftig muss die „Vision-Zero“ handlungsleitend für die Stadtplanung werden und der schnelle und sichere Radverkehr Priorität haben.
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„Tempo 30 für LKW in Kreuzungsbereichen bringt garnichts. Kein LKW biegt mit 30 kmh ab, eher mit 5kmh oder 10 kmh, in dem Fall sind Radfahrer schlicht schneller und fahren so, mit Geschwindigkeitsüberschuss, in den abbiegenden LKW rein.“
Bitte informiere dich darüber mal besser. Der häufigste Unfallverlauf ist der, dass der Lkw den Radfahrer mit der rechten vorderen Ecke oder Seite trifft und dann mit den Hinterrädern überrollt.
Da fährt kein Radfahrer „in den Lkw rein“, es ist umgekehrt.
„Nur weil die Radfahrer eine aggressive Lobby aufgebaut haben, gibt es andere Bevölkerungsgruppen, die unsere Unterstützung nötiger haben.“
Ich nehme eher den FUSS e.V. als aggressive Lobby wahr. Da gibt es einen selbstgerechten Herrn, der sogar vor laufender Kamera falschfahrenden Stehrollerfahrern an den Arm greift und damit Unfälle provoziert.
Vielleicht hat es dem Autor des Artikels noch niemand gesagt: Es gibt keinen Kommunalbetriebe mehr. Die sind alle eigenständig… Somit auch nix, wo „die Stadt“ da irgendwie Einfluß nehmen könnte
Ich habe Mal einen Fahrradunfall in der Trothaer Strasse Erlebnisse. Eine Fahrradfahrerin fuhr ungebremst in stehende Auto,Sie fuer bzw. Rollte bergab ohne jede Kontrolle über ihr Rad. Da haette auch Ampeln Nichts genuetzt. Die Bedrachtung des Einzelfalls waehre da her wirklich zielfuehrend!
Ich begrüße das große Interesse am Fußverkehr. Der FUSS e.V. als Vertretung der Interessen von Fußgängerinnen und Fußgängern freut sich darüber, in Kürze endlich auch wieder in Halle vertreten zu werden, nachdem Wolfgang und Murphy dort eintreten.
Gern können wir auch die Stellen untersuchen und verbessern, an denen in den vergangenen drei Jahren Fußgänger oder Autofahrer durch das Fehlverhalten von Radfahrern oder durch falsche Verkehrsplanung getötet wurden.
Hier die Daten des FUSS e.V.:
Kontakt/Geschäftsstelle
FUSS e.V. – Fachverband Fußverkehr Deutschland
Exerzierstraße 20
D-13357 Berlin (Mitte)
Tel. 030 4 92 74 73
(ca. 7-16 Uhr, ansonsten Anrufbeantworter)
Für Presse und Medien: 0163 – 1833 508
Fax 030 4 92 79 72
http://www.fuss-ev.de
info@fuss-ev.de
Du solltest vielleicht mal in komplexeren Zusammenhängen denken? Fahre zum Beispiel mal die Große Ulrichstraße mit dem dem Fahrrad und dann erkläre mir, wer dort für wen eine Gefahr ist. Ja, richtig, es sind in erster Linie kreuz und quer laufende erwachsene (!) Fußgänger, die ohne Sinn und Verstand die Straße betreten und einen Radfahrer zum Sturz bringen können.
Deswegen ist deine These Quark, dass die Hauptsorge Fußgängern gelten sollte, nein, es sind Fußgänger und Radfahrer, siehe Unfallstatistik.
Dein schwarz-weiß Schema ist für den Arsch….
Wer möchte kann SfK mal erklären, was der Unterschied zwischen einem Fahrradfahrer und einem Fußgänger ist.
Wer sagt denn, dass Radfahrer keine Fußgänger sind? Sind sie nun böse oder nicht?
Die Hauptsorge hat im städtischen Straßenverkehr den Fußgängern und besonders Kindern zu gelten!
Nur weil die Radfahrer eine aggressive Lobby aufgebaut haben, gibt es andere Bevölkerungsgruppen, die unsere Unterstützung nötiger haben.
Manchmal beschleicht mich das Gefühl, dass der Fußgänger im aktuellen Straßenverkehr keine Rolle mehr spielt. Es geht nur noch um den sicheren Radverkehr. „Das zügige Durchqueren der Stadt muss möglich sein“ u.s.f. Ja, muss es. Aber nicht auf Kosten der anderen Verkehrsteilnehmer. Wer mit offenen Augen zu Fuss durch die Stadt geht wird feststellen, dass die meisten Radfahrer sich nicht an die entsprechenden Regeln halten. Kaum jemand steigt an Ampeln vom Rad, es wird quer über die Kreuzung gefahren, Fußwege gibt es kaum, ebenso ist es offenbar cool Einbahnstraßen entgegengesetzt und oder auf dem Fußweg zu fahren.
Die Reihe ließe sich erweitern oder fortsetzen. Da ist es oft nur eine Frage wann und nicht ob etwas passiert. Leider.
Die im Bild angezeigte Stelle in der Trothaer allerdings ist wirklich gefährlich, zumal die gesamte Straße eine einzige Katastrophe ist.
„Tempo 30 für LKW in Kreuzungsbereichen bringt garnichts“
Deshalb denkt der Bundesverkehrsminister eher an 11 km/h für rechts abiegende Lkw und an großflächige Parkverbote (8 Meter) vor Kreuzungen.
Tempo 30 für LKW in Kreuzungsbereichen bringt garnichts. Kein LKW biegt mit 30 kmh ab, eher mit 5kmh oder 10 kmh, in dem Fall sind Radfahrer schlicht schneller und fahren so ,mit Geschwindigkeitsüberschuss, in den abbiegenden LKW rein. Einzige Lösung ist die Kreuzungsbereiche und Ampelschaltungen so umzubauen und anzupassen, dass der Geradeaus Verkehr und der Abbiegeverkehr komplett getrennt wird. Auch von den Ampelschaltungen her.