Letzte Chance vor der Sommerpause vertan
24. Mai 2019 | Politik | 5 KommentareFolgende persönliche Erklärung des Aufsichtsratsmitglieds bei der TOOH, Dr. Inés Brock, erreicht uns heute zum Theaterstreit in Halle:
Wie viele Anzeigen der Störung des Betriebsfriedens sind noch nötig, bevor endlich gehandelt wird? Die letzte Chance vor der Sommerpause am Halleschen Theater ein Signal in Richtung Frieden – den sich alle wünschen – zu setzen wurde vertan. Das deutliche Zeichen an Matthias Brenner, ihm die Tür für eine Vertragsverlängerung zu öffnen, indem die Stelle des Geschäftsführers ab 2021 neu besetzt wird, wurde boykottiert. Die Aufsichtsratsmitglieder von SPD, CDU und LINKE sind zur Sondersitzung nicht erschienen. Auch einige Arbeitnehmervertreter vertreten nicht die Interessen des nt-Ensembles, weil sie perfide unter Druck gesetzt werden. Kein einziges Angebot außer Appellen kommt von den drei politischen Vertretern. Das nenne ich unterlassene Hilfeleistung.
Angesichts der Handlungsunwilligkeit der politischen Vertreter*innen der drei großen Fraktionen fordere ich den Oberbürgermeister auf, endlich Verantwortung zu übernehmen und seine Möglichkeiten als Aufsichtsratsvorsitzenden zu nutzen, den Betriebsfrieden zu sichern. Dr. Bernd Wiegand hätte längst aktiv werden können. Er verspricht der Öffentlichkeit Matthias Brenner halten zu wollen aber in der Realität sitzt er den Konflikt aus.
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Das der OB eine Entscheidung eines neu zu wählenden Aufsichtrates abwartete, ist dem Kunstverständnis der bisher Handelnden zu verdanken.
Ich mache mir weniger Sorgen um die hallesche Uni wegen ein paar Hausbesetzern. Um den Ruf der halleschen Theaterlandschaft sorge ich mich schon. Wie viele Possen sollen in diesem Streit noch gerissen werden? Insofern hat Frau Brock recht. Der Aufsichtsratsvorsitzende müsste aktiv werden, wenn der Aufsichtsrat keine Entscheidung treffen kann.
@antikoerper Laß bitte solche persönlichen Angriffe. Und davon mal abgesehen: Wer einmal eine Truppe besoffener Symphoniker erlebt hat, der weiß, dass Punker dagegen Wickelkinder sind.
Wer mal in den Genuss gekommen ist, Frau Dr. Brock zum Thema Florian Lutz sprechen zu hören, wenn sie ein Gläschen zuviel getrunken hat, den wundert gar nichts mehr…
Wenn Meinungsfreiheit die Rechtfertigung für die Verkündung solch demagogischer „Erklärungen“ darstellt, dann muss sie zumindest auch beinhalten, die Meinungsfreiheit Andersdenkender, zudem autonom agierender Aufsichtsratsmitglieder, anzuerkennen und deren Urteil auch als Grund ihres Handelns zu unterstellen. Diese sind nicht Nicht-Handelnde; sie sind, falls Frau Brock sich selbst noch als Urteilende einordnen mag, anders Urteilende (und folglich Anders-Handelnde). Nicht-Handelnde wären sie nur, wenn sie automatisch Frau Brocks Betrachtungsweise übernehmen würden. Frau Brock wünscht sich offenbar ein Generalintendantenmodell für den Aufsichtsrat.
Ihr Vorgehen wirkt wenig Frieden stiftend, eher wie eine Kampfansage aufgrund persönlicher Vorlieben. Ihre Argumente beschränken sich auf das ebenfalls von persönlichen Ressentiments geleitete wiederholte, inzwischen schon wenig überzeugend wirkende Ultimatum eines Herrn Brenner.
Dass der engste Mitarbeiter des nichtverlängerten Opernintendanten nun öffentlichkeitswirksam auch seinen Rücktritt erklärt, finde ich wenig überraschend und schon gar nicht hilfreich für das Finden eines „Schuldigen“.
Bitte machen Sie einfach Ihre Arbeit – IM Aufsichtsrat.